Offene Sprechstunde Cannabis
Ausprobieren – gelegentlich, öfter oder regelmäßig konsumieren – nicht mehr aufhören können. Manchmal sind die Übergänge fließend. Aber: Nicht jeder, der Suchtmittel konsumiert, ist abhängig. Trotzdem besteht für einige Menschen die Gefahr, die Kontrolle über Substanzen wie Cannabis zu verlieren und abhängig zu werden.
Sucht wird dann zu einem lebensbestimmenden Faktor und sich auf wichtige Lebensbereiche ausdehnen: Die familiären Beziehungen werden gestört, die körperliche und seelische Gesundheit belastet, rechtliche Konsequenzen drohen und/oder der Arbeitsplatz gefährdet.
In unseren Beratungsstellen werden Hilfesuchende und ihre Bezugspersonen ein Stück des Weges aus ihrer Abhängigkeit begleitet, bis sie ihr Leben wieder eigenständig bewältigen können. Wir beraten kostenlos Betroffene, die befürchten, eine Drogenabhängigkeit zu entwickeln oder bereits abhängig sind. Wir hören zu, reflektieren gemeinsam, stellen Angebote vor und erarbeiten Wege, wie wir Sie unterstützen können.
In unseren Räumlichkeiten können Betroffene und Angehörige in vertraulicher Atmosphäre mit Fachleuten über ihre Situation und die Rolle des Suchtmittels in ihrem Leben sprechen. Die erste Kontaktaufnahme zu unserer Einrichtung erfolgt über unsere offenen Sprechstunden. Alle Mitarbeitenden unterliegen der Schweigepflicht und dem Zeugnisverweigerungsrecht.
Wir schreiben keine Wege vor, sondern orientieren uns an Ihren Zielen und Wünschen. Gemeinsam erarbeiten wir, welche Form der Unterstützung passt, um ein suchtmittelfreies oder -reduziertes Leben führen zu können.
Bei Bedarf vereinbaren wir je nach Anliegen weitere Beratungsgespräche im Einzelkontakt. Sollten Sie sich für eine längerfristige ambulante oder stationäre therapeutische Behandlung entscheiden, unterstützen wir Sie gerne, stellen Kontakt zum Kostenträger her und erstellen mit Ihnen den notwendigen Sozialbericht.
Das sagen andere
„Ich fand den Empfang sehr nett und freundlich. Auch im ersten Gespräch wurde ich sehr höflich und freundlich empfangen, sodass meine anfängliche Nervosität schnell kleiner wurde.“ 20-jährige Cannabiskonsumentin
„Obwohl es sehr voll in der Sprechstunde war, kam ich doch relativ schnell dran. Ich wunderte mich, dass ich nicht nur die Nachteile meines Konsums nennen sollte, sondern auch die Vorteile – also das, was ich davon habe. So wurde das Gespräch nicht so moralisch, wie ich befürchtet habe.“ 28-jähriger Cannabiskonsument
Fragen und Antworten
Wann kann ich vorbeikommen?
Bitte nutzen Sie unsere Sprechstundenzeiten:
Dienstag, 16:00 – 18:00 Uhr
Donnerstag, 10:00 – 12:00 Uhr
Muss ich für die Beratung bezahlen?
Nein. Die meisten Hilfsangebote der Suchthilfe Aachen sind für Ratsuchende kostenlos. Dies gilt für Suchtgefährdete und -kranke sowie für Angehörige und Bezugspersonen. Unsere Angebote finanzieren sich u.a. über die Kommune, das Land NRW, den kirchlichen Träger Caritas sowie über Spenden. Sollten sich Betroffene für eine ambulante oder stationäre Therapie entscheiden, dann kommt die jeweilige Krankenkasse, bzw. der Rentenversicherungsträger für die Kosten auf.
Muss ich mir Sorgen machen, dass jemand erfährt, dass ich ein Suchtproblem habe?
Nein. Denn wir unterliegen der Schweigepflicht und haben Zeugnisverweigerungsrecht. Das bedeutet, dass wir mit niemanden darüber reden dürfen, ob Sie bei uns waren und was dort besprochen wurde. Dies gilt auch gegenüber der Justiz. Auch bei Minderjährigen halten wir uns an die Schweigepflicht, sind aber bemüht, die Eltern schnellstmöglich – nach Zustimmung des Minderjährigen – einzubinden.
Muss ich selbst betroffen sein, um eine Beratung zu bekommen?
Nein. Wir beraten nicht nur Suchterkrankte und Suchtgefährdete, sondern auch deren Angehörige und Bezugspersonen wie Freunde, Vorgesetzte, Lehrpersonen etc.