Beratung Alkohol/ Medikamente
Ausprobieren – gelegentlich, öfter oder regelmäßig konsumieren – nicht mehr aufhören können. Manchmal sind die Übergänge fließend. Aber: Nicht jeder, der Suchtmittel konsumiert, ist abhängig. Trotzdem besteht für einige Menschen die Gefahr, die Kontrolle über Alkohol und/oder Medikamente zu verlieren und abhängig zu werden.
Sucht wird dann zu einem lebensbestimmenden Faktor und sich auf wichtige Lebensbereiche ausdehnen: Die familiären Beziehungen werden gestört, die körperliche und seelische Gesundheit belastet und/oder der Arbeitsplatz gefährdet.
In unseren Beratungsstellen werden Hilfesuchende und ihre Bezugspersonen ein Stück des Weges aus ihrer Abhängigkeit begleitet, bis sie ihr Leben wieder eigenständig bewältigen können. Wir beraten kostenlos Betroffene, die befürchten, eine Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit zu entwickeln oder bereits abhängig sind. Wir hören zu, reflektieren gemeinsam, stellen Angebote vor und erarbeiten Wege, wie wir Sie unterstützen können.
In unseren Räumlichkeiten können Betroffene und Angehörige in vertraulicher Atmosphäre mit Fachleuten über ihre Situation und die Rolle des Suchtmittels in ihrem Leben sprechen. Die erste Kontaktaufnahme zur Suchtberatung erfolgt über unsere offenen Sprechstunden. Alle Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht und dem Zeugnisverweigerungsrecht.
Wir schreiben keine Wege vor, sondern orientieren uns an Ihren Zielen und Wünschen. Gemeinsam erarbeiten wir, welche Form der Unterstützung passt, um ein suchtmittelfreies oder -reduziertes Leben führen zu können.
Im Verlauf der Beratung besteht die Möglichkeit, an unserer Orientierungsgruppe teilzunehmen. Dort können Sie sich unter therapeutischer Leitung mit Gleichgesinnten austauschen, Informationen über Alkohol- und/oder Medikamentensucht erlangen sowie Ihre eigene Situation und das Ausmaß der Erkrankung einschätzen lernen. Erste Veränderungen werden eingeleitet und Behandlungsschritte erarbeitet. Bei Bedarf vereinbaren wir je nach Anliegen weitere Beratungsgespräche im Einzelkontakt. Sollten Sie sich für eine längerfristige ambulante oder stationäre therapeutische Behandlung entscheiden, unterstützen wir Sie gerne, stellen Kontakt zum Kostenträger her und erstellen mit Ihnen den notwendigen Sozialbericht.
Das sagen andere
„Meine Einstellung zu meiner Vergangenheit hat sich geändert. Ich habe eine Toleranz mir selbst gegenüber entwickelt und kann somit auch toleranter meinen Mitmenschen gegenüber sein.“ 50-jähriger Alkoholiker, seit 2 Jahren trocken
„Meine große Erkenntnis im Laufe der Jahre: Zufriedenheit bekomme ich nicht geschenkt, sondern ich muss sie mir jeden Tag neu erarbeiten und nur ich kann etwas dafür tun, dass ich zufrieden bin.“ 56-jähriger Alkoholiker, seit 1 1/2 Jahren trocken
„Ich fühlte mich zerrissen zwischen dem Beruf und meinen Kindern. Wenn mein Kind krank war, hatte ich immer ein schlechtes Gewissen und Angst, und wusste nicht, ob ich es meinem Kind oder meinem Arbeitgeber recht machen sollte“. Michaela, 43 Jahre, Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit, post-traumatische Belastungsstörung, Depression
„Ohne den Alkohol bin ich viel selbst-bewusster. Ich habe mehr Lebensfreu-de, bin nicht mehr depressiv. „Mit der Abstinenz habe ich meine Selbstach-tung wieder gefunden“. Sabine, 56 Jahre, Alkoholabhängigkeit, Depression
Fragen und Antworten
Kostet die Beratung bei Ihnen etwas?
Nein, die Beratung in unserer Beratungsstelle ist für Sie kostenlos. Im Rahmen der Beratung überlegen wir gemeinsam mit Ihnen, welcher Weg für Sie geeignet ist. Egal für welche Maßnahme Sie sich dann im Weiteren entscheiden – für die meisten müssen Sie nicht selbst zahlen. Gerne klären wir Sie dazu auf.
Haben Ihre Mitarbeiter Schweigepflicht?
Alle Mitarbeiter in unserer Beratungsstelle haben Schweigepflicht und dürfen sich ohne Ihr Einverständnis nicht gegenüber Dritten äußern. Als Ausnahme gilt eine Situation, in der Sie selbst- oder fremdgefährdend sind.
Darf ich mich auch als Angehörige an Sie wenden?
Ja, auch als Angehörige dürfen Sie sich gern an uns wenden und auch für Sie ist unser Beratungsangebot kostenlos. Am besten kommen Sie in eine unserer offenen Sprechstunden. Wir beraten Sie gerne.