Beratung Online-Sexsucht/Pornosucht
Mit der Verbreitung des Internets hat sich der Zugang zu pornographischen Material verändert und für jeden zugänglich gemacht. Das Angebot im Internet ist gewaltig, voller Vielfalt und neuer Varianten und vor allem ist es jederzeit abrufbar.
Die Befriedigung des Grundbedürfnisses nach Sexualität verlagert sich somit für viele immer häufiger ins Internet. Dabei die Kontrolle zu behalten, fällt nicht allen leicht, sodass es zu chronischem Überkonsum kommen und zu Abhängigkeit führen kann.
Die dabei häufigsten Nutzungsformen sind:
- unkontrolliertes Anschauen von pornografischen Clips und Bildern
- Sammeln von pornografischen Clips und Bildern
- erotische, sexorientierte Chats bzw. Webcam-Sessions (Sexting)
Negative Folgen des übermäßigen sexbasierten Online-Konsums können Stimmungsschwankungen, Gefühle von Scham oder Schuld, Konflikte im sozialen Umfeld oder auch körperliche Beschwerden sein. Auch die Erregungskurve kann sich verändern und somit einen Orgasmus hinauszögern, verhindern oder zu früh eintreten lassen. Bei all den Abenteuern im Internet kann die Partnerschaft „gewöhnlich“ oder gar langweilig erscheinen, was die Beziehung stark belastet. Die Konditionierung „Sex nur online“ kann im realen Kontakt zu erektiler Dysfunktion führen.
In unserer Einrichtung beraten wir kostenlos Hilfesuchende und Bezugspersonen, wenn die Befürchtung besteht, dass sich eine Online-Sexsucht oder Pornonutzungsstörung entwickelt oder bereits zur Abhängigkeit verfestigt hat. Wir hören zu, reflektieren gemeinsam, stellen Angebote vor und erarbeiten Wege, wie wir Sie unterstützen können.
In unseren Räumlichkeiten können Betroffene und Angehörige in vertraulicher Atmosphäre mit Fachleuten über ihre Situation und die Rolle des süchtigen Verhaltens in ihrem Leben sprechen. Die erste Kontaktaufnahme zur Suchtberatung erfolgt über unsere offenen Sprechstunden. Alle Mitarbeitenden unterliegen der Schweigepflicht und dem Zeugnisverweigerungsrecht. Wir schreiben keine Wege vor und werten nicht, sondern orientieren uns an Ihren Zielen und Wünschen. Gemeinsam erarbeiten wir, welche Form der Unterstützung passt, um ein gesunde und glückliche Sexualität erleben zu können.
Das sagen andere
„Ich fühlte mich das erste Mal mit meinem Problem ernstgenommen. Es tat gut mit jemanden über mein Problem zu sprechen!“ Pornokonsument, 41 Jahre
„Statt mich auf die Prüfungen in meinem Studium vorzubereiten, schaute ich mir viel lieber Pornos im Internet an und zog mich aus meinen Freundeskreis zurück. Die Beratungsgespräche verhalfen mir, den Pornokonsum einzustellen und wieder aktiver in meinem Leben zu werden.“ Pornokonsument, 22 Jahre
„In der Beratung wurde mir bewusst, dass „richtigen“ Sex zu haben für mich mit völliger Unsicherheiten verbunden war. Pornos zu schauen, löste dagegen keinen Leistungsdruck aus und war leicht verfügbar.“ Pornokonsument 26 Jahre
Fragen und Antworten
Kostet die Beratung etwas?
Nein, die Beratung in unserer Beratungsstelle ist für Sie kostenlos. Im Rahmen der Beratung überlegen wir gemeinsam mit Ihnen, welcher Weg für Sie geeignet ist.
Haben Ihre Mitarbeitenden Schweigepflicht?
Alle Mitarbeitenden in unserer Beratungsstelle haben Schweigepflicht und dürfen sich ohne Ihr Einverständnis nicht gegenüber Dritten äußern. Als Ausnahme gilt eine Situation, in der Sie selbst- oder fremdgefährdend sind.
Darf ich mich auch als Angehörige an Sie wenden?
Ja, auch als Angehörige dürfen Sie sich gern an uns wenden. Am besten kommen Sie in eine unserer offenen Sprechstunden. Hier nehmen wir uns Zeit für Ihre Fragen und Sorgen.
Werden alle Störungen der Sexualität behandelt?
Unsere Angebote richten sich an die Menschen, welche die digitalen Medien im Bereich Erotik und Sex im Überkonsum nutzen. Störungen der Sexualpräferenz (z.B. sexuelle Neigungen, die deutlich von der Norm abweichen, Exhibitionismus) können wir leider nicht behandeln und benötigten eine psychotherapeutische Behandlung