Aktionstag Essstörungen 2025

veröffentlicht am 04.06.2025

Anlässlich des „World Eating Disorders Action Day“ veranstaltete der Arbeitskreis Essstörungen für die StädteRegion Aachen, in dem auch wir von der Suchthilfe Aachen Mitglied sind, einen Aktionstag in unseren Räumlichkeiten. Gudrun Jelich begrüßte als Gesamtleitung der Suchthilfe die über 70 Teilnehmenden der ausgebuchten Veranstaltung.

Die Psychotherapeutin Katharina Beier-Dönges hielt zunächst einen Vortrag über „Wege aus der Essstörung“. Die erfahrene Therapeutin gab einen Überblick über Entstehungsbedingungen und hilfreiche Unterstützungsangebote für Fachkräfte und Bezugspersonen von Betroffenen. Sie sensibilisierte die Teilnehmenden im Umgang mit den Betroffenen für motivierende Interventionen in den verschiedenen Phasen der Erkrankung und Gesundung. Im Mittelpunkt standen dabei hilfreiche Schritte der Gesundung auf verschiedenen Ebenen wie Psychoedukation, Verstehen der Funktionalität der Essstörung, Ernährung, Körperschema und Gefühlsregulation. Einspielungen von Betroffenen vermittelten eindrücklich die „Brille der Essstörung“ mit Vor- und Nachteilen für die Betroffenen, wie beispielsweise die Aussage „Die Bulimie ist meine beste Freundin und gleichzeitig meine ärgste Feindin“.

Es folgte eine rege Diskussion mit Fragen zu Gefahren durch social Media und aktuellen Trends:

• „Kann man mit Abnehmspritzen und Tabletten erfolgreich abnehmen?“
• „Wohin vermitteln wir ein 12-jähriges Mädchen, das erste Auffälligkeiten zeigt und eine essgestörte Mutter hat?“

Diese und andere Fragen wurden von zahlreichen anwesenden Mitgliedern des AK Essstörung qualifiziert beantwortet.

Im Anschluss besichtigten die Teilnehmenden und die anwesenden Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Jülich eine interaktive Ausstellung über die verschiedenen Formen von Essstörungen. Diese wurde in Zusammenarbeit mit dem Cusanus Gymnasium in Erkelenz und dem Gesundheitsamt des Kreises Heinsberg erstellt und stieß auf großes Interesse.

Wir blicken zurück auf einen Aktionstag, der angesichts eines rasant steigenden Anstiegs aller Formen von Essstörungen die Notwendigkeit eines differenzierten Hilfesystems und einer guten Vernetzung deutlich machte. Von den niedrigschwelligen Angeboten der Suchthilfe Aachen mit Prävention, offenen Sprechzeiten, Beratung/Therapie und Gruppen, über spezialisierte psychotherapeutische Praxen, Ernährungsberatung und stationäre Angebote in Kliniken sowie verschiedene betreute Wohnformen werden im Arbeitskreis bedarfsgerechte Angebote besprochen und Veranstaltungen zu aktuellen Themen durchgeführt.