Nachschau zur Lesung: Mein fremdes Kind“

veröffentlicht am 06.11.2025

Am 30. Oktober 2025 veranstalteten wir zum achten und letzten Mal die Online-Lesereise „Sucht hat immer eine Geschichte“. Seit 2021 bildete sie einen festen Baustein der gleichnamigen Landeskampagne.

Kurz vor Halloween las Ulrike Wolpers nach Einbruch der Dämmerung aus ihrem Buch „Mein fremdes Kind: Wie wir die Computerspielsucht unseres Sohnes überwanden“ vor. Ein Thema, was für viele Eltern im wahrsten Sinne des Wortes ein Schrecken sein kann:  Wieviel Medienkonsum ist zu viel? Verliert mein Kind den Anschluss zu Gleichaltrigen, zur Familie oder zur Schule? Welche Konsequenz ist angemessen? Wieso ist von dem PayPal-Konto wieder etwas für Brawl Stars abgebucht worden?

Wir durften die Autorin bereits im Frühjahr 2022 im Rahmen unserer 4. Online-Lesereise begrüßen. Damals las sie zum ersten Mal aus ihrem frisch veröffentlichten Buch vor Publikum. Auch dieses Mal holte sie die Zuhörenden mit ihren eigenen Erfahrungen im Umgang mit problematischer Mediennutzung ab. Ehrlich, empathisch und informativ.

Es herrschte eine erwartungsvolle, positive Stimmung. Frau Wolpers erzählte von ihrer Familie, ersten Warnsignalen im Umgang mit dem Smartphone bei ihrem Sohn „Lenny“ und dessen Gedanken. Denn „Lenny“ selbst regte an, die Geschichte zu teilen und offen mit dem Thema umzugehen.

Bei der Lesung waren deutlich über 200 Personen beteiligt. Besonders erfreulich war die Teilnahme einiger Familien: Entweder saßen die Eltern vor dem Computer und Kinder wuselten im Hintergrund umher oder Mutter und Sohn saßen zusammen gebannt vor dem Laptop und lauschten gemeinsam.

Die Teilnehmenden schätzten den offenen Austausch und stellten Fragen zum Therapieverlauf von „Lenny“. Sie fragten aber auch brennende Fragen, wie „Durfte Lenny während des Entzugs Fernsehen gucken?“ und „Schränkten Sie auch die Nutzung der Switch ein?“. Doch das Publikum war in Gedanken auch bei den Familienmitgliedern und Freunden von „Lenny“: „Wie war die Beziehung zu den Schwestern?“, „Wie haben die Freunde von Lenny auf seinen schwierigen Weg reagiert?“, „Haben sie eventuell auch über ihr eigenes Medienverhalten nachgedacht?

Zu all diesen Fragen fand Ulrike Wolpers eine persönliche Antwort. Unterstützend erhielten die Zuhörenden hilfreiche Links zur problematischen Mediennutzung:

Das Organisationsteam dieser 8. Online-Lesereise (Ellen Buchholz, inechtzeit – Prävention & Beratung, Krisenhilfe e.V. Bochum, Yvonne Michel, Suchthilfe Aachen, Fachstelle für Suchtprävention und Lea Würzinger, Landesfachstelle Prävention der Suchtkooperation NRW) dankt allen Teilnehmenden und der Autorin für ihr Mitwirken.

Wir blicken auf fünf bewegende Jahre mit vielfältigen Autorinnen und Autoren und deren Lebensgeschichten zurück. Das Vertrauen und das Engagement des Publikums bestätigt uns, einen Teil zur Aufklärung und Begegnung beigetragen und mehr Verständnis für Menschen mit Suchterkrankungen in unserer Gesellschaft angeregt zu haben. Mit der Lesereise durften wir viele schöne, aber auch bewegende Begegnungen und Lesemomente erleben.

Alle Bücher der vergangenen Lesereisen sind in einer Bücherempfehlung zusammengestellt.

Ein Handy leuchtet im Dunklen. Die Apps sind zu sehen.
Yvonne Michel

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Yvonne Michel

Öffentlichkeitsarbeit

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