Neuer Glücksatlas erschienen

veröffentlicht am 15.11.2021

Seit 1984 wird mit dem Glücksatlas das Glücksempfinden der Deutschen erfasst. Die Lebenszufriedenheit der Deutschen befindet sich demnach mit 6,58 Punkten (letztes Jahr. 6,74) auf einem historischen Tiefstand. Der Grund liegt für viele in der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen. Befragt wurden 8400 Menschen zwischen Januar und Juni 2021, also in einer Phase mit einem Lockdown, aber auch mit Lockerungen und steigenden Impfzahlen.

Hier die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst:

  • Je höher die Infektionszahlen und je strikter die Maßnahmen, desto niedriger das Glücksniveau.
  • Die größte Unzufriedenheit haben die Lockdowns verursacht, den größten Schub an Zufriedenheit und Zuversicht brachte dann die Impfung.
  • Besonders deutlich nahm die Zufriedenheit mit der eigenen Freizeitgestaltung ab.
  • Die Zufriedenheit mit dem Familienleben sank durch wiederholte Schließungen von Schulen und Kindertagesstätten, die eine Belastung für Familien darstelle. „In normalen Zeiten sind Kinder Glücksbringer“, so die Autoren. „In Corona-Zeiten kosten Kinder im Grundschulalter ihre Eltern im Durchschnitt 0,21 Zufriedenheitspunkte.“
  • Die Glücklichsten in der Pandemie blieben Beamte.
  • Frauen waren in der Corona-Krise unzufriedener mit ihrem Leben als Männer.
  • Die glücklichsten Deutschen verortet der Atlas einerseits in Schleswig-Holstein. Das Land im Norden gilt traditionell als Hort der Glücklichen und war schon zuvor Spitzenreiter. Andererseits gehört auch Sachsen-Anhalt zu den Spitzenreitern – vor der Pandemie lag es noch auf Platz 13. Allerdings dürfe man nicht annehmen, dass die Sachsen-Anhalter durch Corona glücklicher geworden seien, so die Autoren. Vielmehr sei ihr „Glücksniveau“ nur weniger stark abgesackt als anderswo.
  • Viele Deutsche schöpfen ihre Hoffnung nicht zuletzt aus den Impfungen: 70 Prozent seien optimistisch, dass die Pandemie zu bewältigen sei, wenn sich ein Großteil der Bevölkerung impfen ließe.
  • Die Impfungen löst bei Geimpften einen „deutlichen Glücksschub“ aus und hebt die Lebenszufriedenheit. Die gefühlte Belastung aufgrund der Corona-Krise sinkt.
  • Wer nicht geimpft werden möchte, ist mit seinem Leben jedoch unglücklicher als der Durchschnitt der Bevölkerung.

2019, also vor der Corona-Pandemie, hatten die Deutschen ihre Lebenszufriedenheit im Schnitt noch mit 7,14 Punkten angegeben. Das war damals Rekordniveau.

 

Quelle: „Glücksatlas“ der Deutschen: Zufriedenheit sinkt auf historisches Tief | tagesschau.de, abgerufen am 11.11.2021