Auch Angehörige leiden

veröffentlicht am 03.02.2020

Fast zwei Millionen Menschen sind hierzulande alkoholabhängig. Oft steht die Sucht und damit der Süchtige im Fokus. Seltener finden die Gehör, die ebenfalls unter der Abhängigkeit leiden: nicht die Abhängigen selbst, sondern ihre Angehörigen – ihre Partner, Eltern, Kinder, Geschwister, enge Freunde. Und das sind viele, die Zahlen erschreckend.

„Jemand, der an Krebs erkrankt, mit dem hat man Mitleid, da bedauert man auch die Angehörigen. Jemand, der alkoholkrank ist, um den macht man einen großen Bogen. Und auch um seine Familie macht man einen großen Bogen. Damit will man einfach nichts zu tun haben – und das ist schade, das ist verlogen.“

Knapp drei Millionen Kinder haben alkoholsüchtige Eltern. Dazu kommen weitere Millionen Ehe- und Lebenspartner. Fast alle verfolgt die Abhängigkeit ihr Leben lang, macht sie anfällig, selbst süchtig zu werden, psychisch zu erkranken. Lange verdrängen Angehörige die Krankheit. Dabei sollten sie besonders auf sich achten, um nicht selbst zu erkranken bei dem Versuch, einen heilen Alltag nach außen zu vermitteln, den es mit einem Suchtkranken nicht mehr gibt. Die wohl größte Hürde für alle ist vermutlich, sich die Sucht des Angehörigen einzugestehen und sich selbst Hilfe zu holen.

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Podcast zum Thema „Das Leiden der Angehörigen“