Neue Studienergebnisse: Konsum von E-Zigaretten kann Jugendliche zum Experimentieren mit Tabakzigaretten anregen
veröffentlicht am 20.04.2018
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist im Rahmen einer neuen Studie der Frage nachgegangen, ob der Konsum von E-Zigaretten den Einstieg ins Rauchen fördert. Die vom Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel durchgeführte Studie mit dem Titel „E-Zigaretten und der Einstieg in den Konsum konventioneller Zigaretten“ zeigt, dass der Konsum von E-Zigaretten Jugendliche zum Rauchen von Tabakzigaretten anregen kann.
Für die neue Studie der BZgA wurden 2.186 Zehntklässler, die bislang keinerlei Tabakzigaretten geraucht hatten, im Schuljahr 2015/16 über einen Zeitraum von sechs Monaten beobachtet. Zu Studienbeginn gaben 14,3 Prozent dieser Gruppe an, schon einmal E-Zigaretten probiert zu haben. Im Verlauf der sechs Monate begannen 12,3 Prozent der befragten Jugendlichen, zumindest gelegentlich Tabakzigaretten zu rauchen. Zu Studienende zeigte sich, dass Jugendliche mit E-Zigaretten-Erfahrung eher zur Tabakzigarette griffen: So begannen 22 Prozent der Befragten, die bereits E-Zigaretten probiert hatten, auch mit dem Tabakrauchen. Von den Jugendlichen, die zuvor keinerlei E-Zigaretten-Erfahrung hatten, fingen 10 Prozent mit dem Tabakrauchen an.
Die Studienergebnisse zeigen eindeutig: jugendliche Nie-Raucher experimentieren häufiger mit konventionellen Zigaretten, wenn sie zuvor E-Zigaretten konsumiert hatten. Auch wenn bekannte Risikofaktoren für den Einstieg ins Rauchen statistisch kontrolliert werden, bleibt der Zusammenhang zwischen vorherigem Konsum von E-Zigaretten und späterem Experimentieren mit Tabakzigaretten deutlich erkennbar.
Die bundesweiten Repräsentativbefragungen der BZgA zeigen, dass im Jahr 2016 rund 11 Prozent der 12- bis 17-Jährigen in Deutschland schon einmal E-Zigaretten ausprobiert haben. Die Raucherquote bei den 12- bis 17-Jährigen ist von 27,5 Prozent im Jahr 2001 auf 7,4 Prozent im Jahr 2016 gesunken.
Weitere Informationen, Links und Materialien:
- Informationen der BZgA rauchfrei-Kampagne für Jugendliche: http://www.rauch-frei.info
- Telefonische Beratung zur Rauchentwöhnung Kostenfreie Rufnummer 0 800 8 31 31 31 – kostenfrei auch aus dem Mobilfunknetz
- Die Broschüren „Rauchfrei durchs Leben“, „Schluss mit Rauchen“ und „Vorsicht Wasserpfeife!“ sind kostenlos zu bestellen unter: www.bzga.de/infomaterialien
- Angebote für Schulen: „Be Smart – Don’t Start“ http://www.besmart.info
- Studiendaten der BZgA: https://www.bzga.de/presse/daten-und-fakten/suchtpraevention/; Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2015: https://www.bzga.de/pdf.php?id=2fc4dda2b48e6399f746517fd7983a51
Quelle: Presseinfo der BZgA vom 04.04.2018