Hoher Alkoholkonsum im Alter verbreitet

veröffentlicht am 24.05.2017

Auch wenn die Zahlen beim Alkoholkonsum junger Menschen zurück geht, so denkt man bei einem hohen Alkoholkonsum vermutlich eher an diese Altersklasse. Doch wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in ihrer Presseinformation vom 28. April 2017 mitteilt, ist der problematischer Umgang mit Alkohol ist in Deutschland auch im höheren Erwachsenenalter verbreitet: Schätzungen gehen davon aus, dass 15 Prozent der über 60-Jährigen riskant Alkohol trinken und damit ihre Gesundheit auf vielfache Weise gefährden. Insgesamt rund 14.000 Menschen im Alter ab 60 Jahren mussten im Jahr 2015 aufgrund einer akuten Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen hat die BZgA im Internetportal der Alkoholpräventionskampagne www.kenn-dein-limit.de die neue Rubrik „Für Ältere“ erstellt. Hier können sich Interessierte sich über verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol im Alter informieren.

Alkohol wirkt im Alter anders
Vielen älteren Menschen ist nicht bewusst, dass Alkohol bei ihnen stärker wirkt als im jüngeren Erwachsenenalter. Grund dafür ist unter anderem, dass bei Älteren der Alkohol in der Leber langsamer abgebaut wird und sich auch der Flüssigkeitshaushalt im Alter verändert. Besondere Vorsicht ist bei der gleichzeitigen Einnahme von Medikamenten geboten. Das neue Internetportal informiert über die Risiken des Alkoholkonsums, die im Alter steigen. Neben einem erhöhten Risiko für Erkrankungen der Leber nimmt bei riskantem Alkoholkonsum auch das Krebsrisiko zu, insbesondere für Mund-, Rachen- und Speiseröhrenkrebs. Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck können ebenfalls die Folgen sein. Daher werden Menschen ab 65 Jahren niedrigere Werte für einen risikoarmen Alkoholkonsum empfohlen: Pro Tag maximal zehn Gramm Reinalkohol, also ein kleines Glas Wein (0,1 l) oder ein kleines Glas Bier (0,25 l) sind erlaubt, bei mindestens zwei Tagen Alkoholabstinenz in der Woche – so lautet die Empfehlung des National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism (NIAAA).

Suchtentstehung im Alter
Ein riskanter Umgang mit Alkohol kann beispielsweise durch veränderte Lebensbedingungen im höheren Alter bedingt sein. Gerade der Eintritt ins Rentenalter stellt für manche Menschen eine schwierige Zeit dar, Phasen mit depressiven Verstimmungen können häufiger werden – all das kann zu einem missbräuchlichen Alkoholkonsum und letztlich zur Sucht führen. Welches die Warnzeichen dafür sind und wie ältere Menschen dieser Entwicklung vorbeugen können, auch darüber informiert www.kenn-dein-limit.de/alkohol/im-alter.

Informationen der BZgA zum Thema „Gesundes Alter“

www.aelter-werden-in-balance.de

www.gesund-aktiv-aelter-werden.de

Foto: Huy Phan/ Unsplash