Presseinfo: Lesung „High sein“ mit Jörg Böckem

veröffentlicht am 05.05.2017

Alle zwei Jahre ruft die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) Einrichtungen und Vereine auf, sich an der Aktionswoche Alkohol zu beteiligen. Diesem Ruf folgt die Suchthilfe Aachen und lädt Interessierte zu einer Lesung am Dienstag, den 30. Mai 2017, um 19.30 Uhr in die Bar Cantona (Bismarckstr. 47, 52066 Aachen) ein. Jörg Böckem liest hier aus seinem Buch „High sein“. Der Eintritt beträgt fünf Euro, ermäßigt drei Euro. Karten sind im Vorverkauf in der Bar Cantona sowie in der Suchtberatung der Suchthilfe Aachen (Hermannstr. 14, 52062 Aachen, Tel.: 0241/41356128) erhältlich. Restkarten werden an der Abendkasse verkauft. 

Individuellen Umgang mit Alkohol, Cannabis und co finden
Der in Erkelenz geborene Jörg Böckem ist Journalist und Autor u.a. der Bücher „Lass mich die Nacht überleben“ und „Freitags Gift“. Aus beiden Büchern hat er in der Vergangenheit bereits zweimal im Auftrag der Suchthilfe Aachen gelesen. Beide Veranstaltungen waren ausgebucht und die Zuhörer begeistert. „Das liegt sicher auch daran, dass der Autor selbst heroinabhängig war und daher sehr authentisch schreibt“, vermutet Yvonne Michel, Fachkraft für Suchtprävention. Er hat viel mitgemacht: Die positiven Seiten und den Reiz von Drogen erlebt, aber auch gesehen, wie sie alles kaputt machen und gefährden können – die Beziehung zu geliebten Menschen, die Arbeit, die Gesundheit. Heute ist er clean, gesund, lebt mit Partnerin und zwei Kindern glücklich in Hamburg.

„Besonders anregend sind immer die anschließenden Fragerunden, denn Jörg Böckem bleibt auch hier authentisch, nimmt kein Blatt vor den Mund, weiß viel, verharmlost den Konsum von Drogen nicht, aber verteufelt ihn und die Konsumenten auch nicht“, erklärt Yvonne Michel. Er weiß, es gibt viele Wege in die Sucht und mindestens genauso viele wieder heraus. Er verschreibt keinem einen bestimmten Umgang mit Alkohol und Drogen, und das kommt gut an. Daher freut sich die Suchthilfe Aachen, dass er nun Interessierten sein letztes Buch „High sein – Ein Aufklärungsbuch für Jugendliche und Erwachsene“ in Aachen vorstellt. 

Sich informieren und aus Erfahrungen lernen
Drogen nehmen kann großartig sein: überwältigend, aufregend, lustig, entspannend, bewusstseinserweiternd. Drogen nehmen kann auch verheerend sein: süchtig machen, unser Leben ruinieren, uns ins Krankenhaus, in die Psychiatrie, schlimmstenfalls ins Grab bringen. Aber keine Droge führt automatisch auf direktem Weg zu Sucht, Verfall und Elend. Wer nicht abstürzen will, muss daher die Anforderungen, die Rausch und Drogen wie Alkohol oder Cannabis an uns stellen, verstehen und bewältigen. „Dazu muss man sich zum einen informieren“, sagt Jörg Böckem. „Auch das Ausprobieren – also das Lernen aus Erfolgen und Fehlern – spielt eine wichtige Rolle. Dazu muss man nicht zwingend eigene Erfahrungen machen, sondern kann auf Berichte anderer zurückgreifen“, ergänzt der Autor. Bei den legalen Drogen wie Alkohol sind solche Beispiele noch einigermaßen einfach zu finden und zu beobachten. Bei den illegalen Drogen dagegen ist es schwierig, Menschen mit einem kontrollierten, unschädlichen Umgang kennen zu lernen oder etwas über sie und ihre Strategien zu erfahren. Noch schwieriger scheint es, sie mit einem nüchternen, kritischen Abstand und ohne Vorurteile zu betrachten. „Aus diesem Grund haben wir – Henrik Jungaberle und ich – wissenschaftliche Informationen und Forschungsergebnisse eng mit ersönlichen Erlebnissen von jungen Frauen und Männern verknüpft, die wir interviewt haben. Anhand ihrer Erfahrungsberichte möchten wir die Bandbreite der unterschiedlichen Motivationen und Vorlieben, der Konsummuster und Risiken, der Wirkungen und Nebenwirkungen der verschiedenen Drogen anschaulich machen“, erklärt Jörg Böckem den Hintergrund zum Buch.

Zu den Autoren
Jörg Böckem
ist freier Journalist und Autor. Er arbeitet unter anderem für das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ und das „Zeit Magazin“. Er hat fünf Bücher zu Drogen und Sucht geschrieben. In seinem Bestseller „Lass mich die Nacht überleben – mein Leben als Journalist und Junkie“ hat er seine eigene langjährige Heroinabhängigkeit und seine Erfahrungen mit Entgiftung und Therapie beschrieben. In den vergangenen Jahren hat er mehr als 100 Lesungen und Vorträge an Schulen und Universitäten gehalten und mit Schülern und Studenten über das Thema Drogen diskutiert. Die Fragen, die ihm im Laufe der Jahre gestellt wurden, haben dieses Buch mit geprägt.

Henrik Jungaberle ist Drogen- und Präventionsforscher. Sein wissenschaftliches Interesse gilt vor allem dem positiven Umgang mit psychoaktiven Substanzen und wie man diese positive Wirkung stärken und erhalten kann. Er steuerte zu „High sein“ unter anderem Zahlen, Fakten und Zitate aus seinen Forschungsprojekten bei. Im Projekt RISA am Universitätsklinikum Heidelberg hat er zehn Jahre lang 318 Schüler sowie 40 Erwachsene begleitet und deren Erfahrungen mit unterschiedlichen Substanzen wie Alkohol, Tabak, Cannabis, Ecstasy, LSD oder Methadon beleuchtet. Außerdem hat er REBOUND mitentwickelt, ein auf Kurzfilmen basierendes Aufklärungsprogramm für junge Menschen, Schulen und Jugendeinrichtungen, das dabei hilft, die eigenen Stärken zu klären und einen bewussten Umgang mit Drogen zu erlernen.

Informationen:
Lesung „High sein“ mit Jörg Böckem
Datum/Uhrzeit: Dienstag, den 30. Mai 2017, um 19.30 Uhr
Ort: Bar Cantona, Bismarckstr. 47, 52066 Aachen
Eintritt: 5,- Euro, ermäßigt 3,- Euro
Vorverkauf: Bar Cantona und Suchtberatung der Suchthilfe Aachen, Hermannstr. 14, 52062 Aachen, Tel.: 0241/41356128
Restkarten werden an der Abendkasse verkauft.