Presseinfo: Suchthilfe Aachen beteiligt sich an deutschlandweiter Aktionswoche

veröffentlicht am 27.04.2017

Unter dem Motto „Alkohol? Weniger ist besser!“ findet im Mai deutschlandweit die sechste Aktionswoche Alkohol statt. Die Schirmherrschaft hat die Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler, übernommen. Dem Aufruf der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) zur Beteiligung folgt die Suchthilfe Aachen gemeinsam mit Kooperationspartnern im Rahmen einiger Veranstaltungen. Zu den Partnern gehören: Viktoriaschule, Heinrich-Heine-Gesamtschule, Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung in der Städteregion Aachen, Selbsthilfegruppe Kreuzbund e.V., AOK Rheinland/Hamburg – Regionaldirektion Städteregion Aachen – Kreis Düren sowie die Bar Cantona. Angeboten werden z.B. Methoden-Schulungen für Multiplikatoren oder ältere Schüler – sogenannte Peers, offene Sprechstunden für Jugendliche, deren Eltern, betroffene Frauen und deren Angehörigen, ein Infoabend zum Thema „Wiedererlangung des Führerscheins“ sowie Lesungen mit dem bekannten Journalist, Autor und Ex-Betroffenen Jörg Böckem. Ziel der Maßnahmen ist, für einen risikoarmen Konsum zu werben, über Nebenwirkungen und mögliche Risiken von zu viel Alkohol aufzuklären sowie Alkoholismus zu enttabuisieren. Das gesamte Programm kann unter dem Stichpunkt „Termine“ unter der Internetadresse www.aktionswoche-alkohol.de eingesehen werden.

Das richtige Maß entscheidet
„Alkohol ist ja nicht grundsätzlich schlecht. Schließlich konsumieren diesen rund 90 Prozent der Bevölkerung. Vielmehr kommt es z.B. auf das Alter der Konsumenten, die Menge und Funktion des getrunkenen Alkohols an“, so Yvonne Michel, Fachkraft für Suchtprävention. In den Veranstaltungen wird erläutert, wie Alkoholsucht entstehen kann, ab wann man von einer solchen spricht, wer besonders gefährdet ist und wie sinnvolle Prävention gelingen kann. „Immer noch ist Sucht mit dem Begriff ‚Schuld’ belegt, viele Betroffene schämen sich“, ergänzt Yvonne Michel. Daher sind die kostenlosen Offenen Sprechstunden ein wichtiges Angebot, bei dem Ratsuchende ganz unverbindlich das Hilfesystem kennen lernen können. Die Mitarbeitenden der Suchthilfe Aachen unterliegen der Schweigepflicht.

Alkohol – Deutschlands größtes Suchtproblem
Laut Aussagen der DHS hat jeder Bundesbürger 2014 im Schnitt eine Badewanne voll alkoholischer Getränke konsumiert – 136,9 Liter Bier, Wein, Schaumwein oder Spirituosen. Umgerechnet trank damit jeder Bürger rund 9,6 Liter reinen Alkohol. 1,77 Millionen der 18 bis 64-Jährigen in Deutschland gelten als alkoholabhängig. Weitere 1,61 Millionen trinken missbräuchlich und nehmen bereits auftretende soziale, gesundheitliche oder rechtliche Folgen in Kauf. „Damit machen uns gerade die legalen Süchte Sorgen und nicht etwa – wie fälschlicherweise häufig angenommen – Crystal, Heroin oder andere harte illegale Drogen“, erklärt Gudrun Jelich, Leiterin der Suchthilfe Aachen.
Die direkten und indirekten Kosten alkoholbedingter Krankheiten werden pro Jahr auf 40 Milliarden Euro geschätzt. Im Jahr 2014 registrierte das Statistische Bundesamt 15.612 Unfälle im Straßenverkehr, bei denen mindestens einer der Beteiligten (Fahrer oder Fußgänger) unter Alkoholeinfluss stand. Dabei wurden 260 Menschen getötet. Etwa 74 000 Menschen sterben jährlich an den Folgen von Alkohol allein oder in Kombination mit dem Rauchen – dem zweiten großen Suchtproblem in Deutschland.

Informationen zu der Aktionswoche Alkohol:
www.aktionswoche-alkohol.de

Informationen zu den Veranstaltungen in Aachen erteilt:
Suchthilfe Aachen, Yvonne Michel, Tel.: 0241/41356130, michel@suchthilfe-aachen.de, https://www.suchthilfe-aachen.de/