Onelinesucht: Prävention und Hilfe

veröffentlicht am 25.08.2016

„Die Digitalisierung verändert unser Leben wie kaum eine andere Neuerung. Sie schafft Möglichkeiten, an die vor 20 Jahren noch nicht zu denken war. Bei aller Euphorie müssen wir aber auch die Risiken im Blick haben.“, sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler anlässlich der Gamescom in Köln letzte Woche. Aktuelle Zahlen zeigen, dass allein in Deutschland etwa 560.000 Menschen nicht mehr vom Computer oder Smartphone loskommen. Computer- und Internetnutzung sind für Jugendliche heutzutage Teil des Alltags: Rund 80 Prozent der 12- bis 19-Jährigen täglich online sind. Etwa 92 Prozent besitzen ein Smartphone.

Prävention von Onlinesucht
Zur Prävention der exzessiven Computerspiel- und Internetnutzung richtet sich die BZgA seit 2011 mit dem Programm „Ins Netz gehen“ (http://www.ins-netz-gehen.de) an Jugendliche ab 12 Jahren und ihre Eltern sowie an Lehrkräfte. Im Rahmen des Programms hat die BZgA das Präventionsangebot „Net-Piloten“ für Schulen entwickelt und erprobt. Die „Net-Piloten“ sind Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe acht, die speziell geschult werden, um jüngeren Mitschülern Informationen rund um Computerspiele und Internetangebote, deren Risiken und Wirkungen sowie Informationen zum verantwortungsvollen Umgang näher zu bringen. Aufgrund der positiven Ergebnisse der Testphase plant die BZgA, die ‚Net-Piloten‘ in den nächsten Jahren auch bundesweit anzubieten.

Hilfe bei Medienabhängigkeit
Für Suchterkrankte bietet das LWL-Universitätsklinikum für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Ruhr-Universität Bochum seit einigen Jahren Hilfen an: Im Rahmen der Gamescom stellt Dr. Bert te Wildt, Oberarzt der Ambulanz der Klinik, erstmals den neu entwickelten Online-Ambulanz-Service für Internetsüchtige (OASIS) vor: „Wie Streetworker bei Drogensüchtigen wollen wir die Internetabhängigen dort abholen, wo ihre Sucht entstanden ist, nämlich im Netz. Betroffene werden in einer Online-Sprechstunde per Webcam erreicht und deutschlandweit in spezialisierte Beratungs- und Therapieeinrichtungen vermittelt.“

Informationsangebote der BZgA zum Thema: