Führerscheinverlust durch Alkohol oder Drogen am Steuer – So erhalten Betroffene die Fahrerlaubnis zurück

veröffentlicht am 24.08.2016

Wer seinen Führerschein wegen Alkohol oder Drogen am Steuer verliert, muss hohe Ausgaben in Kauf nehmen. „Denn zur Wiedererlangung der Fahrerlaubnis sind diverse medizinische und psychologische Tests notwendig, die Zeit, Nerven und Geld kosten“, weiß Dr. Bernd Kogel, Suchttherapeut bei der Suchthilfe Aachen. Er empfiehlt: „Wer eine Medizinisch-Psychologische-Untersuchung (MPU) bestehen will, sollte sich gut darauf vorbereiten.“ Denn ohne intensive und frühzeitige Vorbereitung bestehen laut ADAC nur etwa 10 bis 15 Prozent der Teilnehmer den Test. Der Rest fällt durch, muss wieder von vorne anfangen und weiter auf den häufig für Arbeit und Privatleben unverzichtbaren Führerschein warten. Daher bietet die Suchthilfe Aachen einen Vorbereitungskurs auf die MPU an: Der sechsmonatige Kurs besteht aus drei Modulen. Nächster Start ist Dienstag, 6. September um 18 Uhr in den Räumlichkeiten der Suchthilfe Aachen, Hermannstr. 14. Um die Wartezeit auf einen neuen Kurs zu verkürzen, können Interessierte alle fünf Wochen in Modul eins und zwei einsteigen. Modul drei wird zweimal jährlich ange-boten. Die Bearbeitung der Inhalte erfolgt durch interaktive Methoden. Interessierte können erste Fragen rund um die Wiedererlangung des Führerscheins in einer Sprechstunde stellen. Diese findet jeweils montags zwischen 9 und 11 Uhr sowie donnerstags zwischen 16 und 18 Uhr statt.

Alkohol und Drogen am Steuer – kein Kavaliersdelikt
Das Kraftfahrt-Bundesamt registrierte 2014 176.000 Verstöße aufgrund von Alkohol oder illegaler Drogen am Steuer. Eine hohe Zahl, doch lediglich jede 600. ‚berauschte Fahrt’ wird überhaupt aufgedeckt. Diese Fahrer riskieren nicht nur Unfälle, sondern auch ihren Führerschein.

Gute Vorbereitung unerlässlich
Um diesen zurück zu bekommen, steht eine MPU mit Blutabnahme und Urinchecks, Testungen der Koordination, Reaktion, Leistung und Belastbarkeit sowie psychologischem Untersuchungsgespräch an. Hier werden Wissensfragen zu Alkohol und/oder Drogen gestellt und die selbstkritische Auseinandersetzung mit dem Konsum thematisiert. Dabei spielen sowohl der vergangene Umgang mit Suchtmit-teln eine Rolle wie auch der in der Zukunft zu erwartende. „Die meisten Leute wissen nicht, welche Vorleistungen sie erbringen müssen, um in der MPU erfolgreich zu sein. Zu langes Abwarten, fehlende Informationen und mangelnde Vorbereitung führen in den meisten Fällen zu einem negativen Gutachten“, führt Dr. Bernd Kogel aus. Dabei müssen Betroffene meist eine einjährige Al-kohol- oder Drogenabstinenz nachweisen sowie sich kritisch und längerfristig mit ihrem Fehlverhalten auseinandersetzen. Um für die Fragen der MPU-Psychologen erfolgreich gewappnet zu sein, bietet die Suchthilfe Aachen den speziellen Vorbereitungskurs an. Hier werden beispielsweise über die Wirkungsweise von Alkohol und Drogen informiert, die daraus resultierenden Risikogefahren im Straßenverkehr aufgezeigt und das eigene Konsumverhalten reflektiert.

Informationen:
Sprechstunde: montags zwischen 9 und 11 Uhr sowie donnerstags zwischen 16 und 18 Uhr
MPU-Vorbereitungskurs: Dienstag, 6. September 2016, 18 Uhr Suchthilfe Aachen, Dr. Bernd Kogel, Hermannstr. 14, 52062 Aachen, Telefon: 0241/413 56 122, info@suchthilfe-aachen.de, www.suchthilfe-aachen.de, https://www.suchthilfe-aachen.de

Foto: Erik Witsoe/ Unsplash