Krebsrisiko Alkohol: Die unbekannte Gefahr
veröffentlicht am 30.06.2016
„Wir trinken auf die Gesundheit anderer und verderben uns unsere eigene.“ Jerome Klapka Jerome
Das Wort Alkohol kommt aus dem arabischen (Al-kuhl) und bedeutet „das Feinste“. Und so fein, lecker und genussvoll Alkohol auch in manchen Situationen sein mag… es ist und bleibt ein Zellgift – auch bereits in kleinsten Mengen. Er wird hauptsächlich über die Schleimhäute im Magen und Darm aufgenommen, gelangt in den Blutkreislauf und so schließlich in den gesamten Körper. (Wie Alkohol in den Körper gelangt, wann er wo und wie wirkt, zeigt auch unsere Trichter „Alkohol im Körper“, den Sie rechts auf dem Foto sehen.)
Wird Alkohol regelmäßig in größeren Mengen getrunken, kann er krank machen. Über 200 Krankheiten werden in den Zusammenhang mit überhöhtem Alkoholkonsum gebracht: Bauchspeicheldrüsenentzündungen, Leberzirrhose, Herzrhythmusstörungen, Diabetes, Schlaganfall, Lungenentzündung, Angstzustände, Depressionen, Alkohol-Abhängigkeit oder auch verschiedene Krebsarten. An den gesundheitlichen Folgen des Alkoholkonsums starben 2013 in Deutschland etwa 15.000 Menschen, an dem kombinierten Konsum von Alkohol und Tabak rund 74.000.
Alkohol kann Krebs verursachen
Dass man Krebs bekommen kann, weil man raucht, wissen die meisten. Aber dass drei bis sieben Prozent aller Krebsfälle auch auf den Konsum von Alkohol zurückzuführen sind, ist den wenigsten bekannt. Damit ist der Alkoholkonsum nach dem Rauchen und Übergewicht der drittwichtigste, durch den Lebensstil beeinflussbare Krebsrisikofaktor, vor allem für Krebs im Mund- und Rachenraum, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Brust-, Leber- und Darmkrebs. Wer zusätzlich raucht, setzt sich einem noch größerem Risiko aus, an Krebs zu erkranken, denn Alkohol- und Tabakkonsum verstärken sich gegenseitig.
Was heißt das nun konkret?
Im Bereich von bis zu 50g reinen Alkohol pro Tag – beispielsweise bei einer Konsummenge von einem bis vier Bier à 0,33l – verdoppelt sich z.B. das Risiko für Krebs im Mund- und Rachenraum im Vergleich zu jemandem, der keinen Alkohol trinkt. Bei einem noch höheren Konsum steigt das Krebsrisiko sogar auf das fünffache an.
Besonders empfindlich reagiert die Speiseröhre: Schon eine geringe Menge von einem Bier pro Tag (12g) erhöht das Risiko, an Krebs zu erkranken. Frauen, die mehr als ein Glas Alkohol pro Tag trinken, haben ein nerhöhtes Brustkrebsrisiko, das mit steigendem Alkoholkonsum auf das Anderthalbfache ansteigt.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Webseite www.kenn-dein-limit.de.
Quelle: BZgA Alkoholspiegel, Juni 2016