Aktionswoche Kinder aus suchtbelasteten Familien
veröffentlicht am 15.02.2016
Vergessenen Kindern eine Stimme geben – Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern
Unter dem Motto „Vergessenen Kindern eine Stimme geben“ findet vom 14. bis 20. Februar die deutschlandweite Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien statt. Daran beteiligt sich auch das Angebot „Feuervogel“ der Suchthilfe Aachen. In Kooperation mit dem Apollo Kino zeigen die Experten am Dienstag, 16. Februar um 20.15 Uhr im Apollo Kino in der Pontstraße den Film „Die Beschissenheit der Dinge“. Anschließend stehen sie für Fragen und den Austausch zur Verfügung. Interessierte können Karten für den Preis von 7 Euro (ermäßigt 6,50 Euro) in der Geschäftsstelle der Suchthilfe Aachen (Hermannstr. 14, 52062 Aachen, Tel.: 0241/41356128, info@suchthilfe-aachen.de) oder Restkarten an der Abendkasse erwerben.
Freie Plätze bei Feuervogel
„Für Kinder aus Suchtfamilien sind Stabilität und Verbindlichkeit zwei wichtige Aspekte, die ihnen oft in ihren Familien fehlen. Das versuchen wir aufzufangen“, erklärt Marie Gurr, Mitarbeiterin bei Feuervogel. Sie und ihre Kollegen sorgen dafür, dass sich die „Feuervögelchen“, wie die Betroffenen liebevoll genannt werden, mit ihren Themen ernst genommen fühlen. In wöchentlich stattfindenden Gruppenstunden und zusätzlichen Freizeitangeboten können sie etwas Abstand von den Sorgen der abhängigen Eltern nehmen und das sein, was sie sind – Kinder. „Aktuell haben wir freie Plätze für Jungen und Mädchen im Alter von ca. 10 bis 17 Jahren“, ergänzt Marie Gurr. Interessierte Eltern, Multiplikatoren oder Jugendliche selbst finden Informationen im Internet unter www.feuervogel-aachen.de.
Wenn Eltern suchtkrank sind, leiden auch die Kinder
Schätzungsweise jedes sechste Kind unter 18 Jahren lebt in Deutschland mit Substanz abhängigen Eltern zusammen. Die weitaus meisten dieser Jungen und Mädchen (ca. 2,65 Millionen) sind mit der Alkoholkrankheit eines oder sogar beider Elternteile konfrontiert. Mit drogensüchtigen Eltern leben ca. 40 bis 60.000 Kinder zusammen. Wie viele Kinder darüber hinaus mit Eltern aufwachsen, die ein nichtstoffliches Suchtverhalten – wie beispielsweise Glücksspielsucht und Online-Sucht – oder einer suchtartigen Essstörung zeigen, kann mangels Zahlen nicht annähernd geschätzt werden. „Runter gebrochen auf Aachen bedeutet dies, dass hier über 6700 Kinder und Jugendliche in einer Familie mit mindestens einem suchtkranken Elternteil leben“, zeigt Matthias Soppe auf, ebenfalls Mitarbeiter bei Feuervogel. Studien zeigen, dass die widrigen Umstände einer Kindheit in einer suchtkranken Familie Kinder für ihr Leben prägen können: Etwa ein Drittel von ihnen entwickelt in der Folge selbst Suchtstörungen. Damit gehören sie zu der höchsten Sucht-Risikogruppe. Ein weiteres Drittel zeigt psychische und soziale Störungen. Ein Drit-tel geht einigermaßen unbeschadet aus der belastenden Familiensituation hervor.
Weitere Informationen:
Feuervogel – Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern, Marie Gurr, Heinrichsallee 33, 52062 Aachen, Tel.: 0241/41360840, gurr@suchthilfe-aachen.de www.suchthilfe-aachen.de, www.suchthilfe-aachen.de www.coa-aktionswoche.de