Nachtrag zur Herbstfortbildung zum Thema Cannabis

veröffentlicht am 27.11.2015

Bereits zum 8. Mal fand die traditionelle Herbstfortbildung der Suchthilfe Aachen statt. Diesmal wurde der Nachmittag am 25.11.2015 unter dem „Ausklinken und Abschalten: Cannabiskonsum – Normalfall in unserer Leistungsgesellschaft?“ gestellt. Als Dokumentation der Veranstaltung stellen wir Ihnen hier gerne einige Materialien sowie die Vorträge der Referenten zur Verfügung.

  • Die knapp 130 Teilnehmer erhielten zu Beginn eine Tagungsmappe. Werfen Sie hier einen Blick in die Dokumente. Sie finden dort neben dem Programmablauf u.a. wertvolle Literatur-, Film- und Broschürentipps, Fortbildungshinweise zum Thema Cannabis für 2016 sowie Methoden für die Prävention.
  • Abweichend vom Programm wurde den die Vorträge 1 und 2 getauscht. Zunächst referierte daher Pit Schlimpen, Leiter der Jugend- und Drogenberatung der Suchthilfe Aachen. In seinem Beitrag „Lass mal chill´n ! Die Bedeutung von Cannabis in der Lebenswelt Jugendlicher.“ wurde folgender Inhalt präsentiert: Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge in Deutschland. Dies spiegelt sich auch in der Arbeit der Jugend- und Drogenberatung wieder. Was motiviert Jugendliche, die Droge zu konsumieren? Welche Erwartungen verbinden Sie mit dem Konsum? Und welche Faktoren begünstigen das Abgleiten in eine Abhängigkeit? Den Vortrag stellen wir Ihnen gerne hier zur Verfügung. Den Vortrag finden Sie hier, wegen der Bildrechte jedoch ohne Bilder.
  • Als nächstes referierte Dr. Hans-Jürgen Hallmann, Landeskoordinator der Suchtprävention in NRW, zu dem Titel Kiffen für alle? Die Cannabisdebatte und ihre Wirkung auf die Prävention“. Zum Inhalt: Suchtexperten kritisieren seit Jahren die bestehende Gesetzgebung und fordern gerade in Bezug auf Cannabis eine Neuausrichtung der Drogenpolitik. Welche Modelle werden dabei diskutiert und welche Konsequenzen hat dies für die Suchtprävention?
  • Dritte Referentin des Tages war Frau Dr. Gabriele Angenendt, stellv. Direktorin der salus klinik hürth. In ihrem Beitrag „Generation Adventure. Abenteuer abstinentes Leben!“ stellte sie das erlebnisorientiert-behaviorale Programm zur stationären Behandlung junger drogenabhängiger Patienten ihrer Klinik vor. Das Konzept ist auf das ganzheitliche Erleben und Verhalten junger Erwachsenes ausgerichtet. Es bedient sich – neben der Verhaltenstherapie – an erlebnispädagogischen Elementen zur Nachreifung und Behebung der durch die Abhängigkeit entstandenen Reifungsdefizite.
  • In den Pausen stellten Tabea Sontag und Christina Cytron, Mitarbeiterinnen der Suchthilfe Aachen, Materialien der Cannabisprävention vor. Hierzu gehören z.B. der Cannabiskoffer Alfred 2.0 – entwickelt von Kollegen der Fachstelle für Suchtprävention in Essen – sowie der Werkkoffer „Quo Vadis – entwickelt von Kollegen der Villa Schöpflin in Lörrach. Regelmäßig bieten wir Workshops zum Kennen lernen der Methoden an, sodass Sie anschließend die Matereialien bei uns kostenlos ausleihen können.
  • Die aktuelle Drogenaffinitätsstudie 2014 der Bundeszentrale der gesundheitlichen Aufklärung zeigt, dass der Cannabiskonsum bei Jugendlichen gestiegen ist.
  • Der Referent Dr. Hans-Jürgen Hallmann wurde gebeten, eine Stellungnahme für den Landtag abzugeben, indem er die Begriffe Entpönalisierung, Entkriminalisierung und Liberalisierung bei Cannabis differenziert darstellt und die Möglichkeiten für die Prävention beschreibt. Seine Stellungnahme finden Sie hier.
  • Auch die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen hat sich mit der Cannabispolitik beschäftigt. Hier finden Sie das Positionspapier der DHS zum Thema.

Ein Hinweis zum Schluss: Die Beträge der vergangenen Herbstfortbildungen finden Sie ebenfalls hier im Blog:

2008: Wege aus der Sucht
2009: Sucht und Depression
2010: Sucht und Borderline-Störungen
2011: Dopen oder Dämpfen – riskante Stressbewältigungsstrategien
2012: Glückssielsucht und pathologischer PC-Gebrauch
2013: Essstörungen
2014: Trauma und Sucht