Presseinfo: Fortbildung der Suchthilfe Aachen zum Thema Cannabis

veröffentlicht am 23.11.2015

Cannabiskonsum – Normalfall in unserer Leistungsgesellschaft?

Es scheint, als suchen immer mehr junge Menschen – aber auch berufstätige Er-wachsene – mit dem Konsum von Cannabis Ruhe, Leichtigkeit und Spaß. Wie kann mit Maßnahmen der Prävention eine Abhängigkeit verhindert werden? Welche Rolle spielt dabei der immer lauter werdende Ruf nach einer Freigabe oder Liberalisierung der Droge? Wie sollte in der Beratung und Behandlung auf heutige Konsumgewohnheiten reagiert werden? Dies sind einige der Fragen, die die Suchthilfe Aachen im Rahmen ihrer traditionellen Herbstfortbildung am Mittwoch, 25. November 2015, von 13 bis 17 Uhr gemeinsam mit Experten und dem Publikum im S-Forum der Sparkasse Aachen diskutieren werden.

Jugendliche kiffen mehr
Eine neue Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) dokumentiert einen Anstieg des Cannabiskonsums unter Jugendlichen. So gaben 17,7 Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren an, in den vergan-genen zwölf Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert zu haben. Im Jahr 2008 waren es noch 11,6 Prozent. Der Anteil derer, die regelmäßig konsumieren (mehr als zehnmal in den letzten zwölf Monaten), ist in dieser Altersgruppe von 3,1 Prozent im Jahr 2008 auf aktuell 4,6 Prozent angestiegen. Ebenso geben mehr 12- bis 17-jährige Jugendliche an, in den letzten zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Waren es 2011 noch 4,6 Prozent, sind es aktuell 7,7 Prozent (2014). „Wir stellen fest, dass der Beratungsbedarf von jungen Menschen und deren Eltern zum Thema Cannabis in den letzten Jahren gestiegen ist“, erklärt Pit Schlimpen, Leiter der Jugend- und Drogenberatung der Suchthilfe Aachen. „Ein Trend, der auch in Schulen und Jugendeinrichtungen zu beobachten ist. Multiplikatoren suchen vermehrt nach Möglichkeiten der Prävention, um das Wissen über Cannabis unter den Jugendlichen zu fördern und zu einem risikoarmen Konsum zu befähigen“, ergänzt Christine Ladwig, Fachkraft für Suchtprävention.

Prävention – Beratung – Behandlung
Im Rahmen der Fortbildung „Ausklinken und Abschalten: Cannabiskonsum – Normalfall in unserer Leistungsgesellschaft?“ bringt Dr. Hans-Jürgen Hallmann, Landeskoordinator der Suchtprävention NRW, Licht in die aktuelle rechtliche Cannabisdebatte. Er differenziert die Begriffe ‚Entpönalisierung’, ‚Entkriminalisierung’ sowie ‚Liberalisierung’ und stellt die sich hieraus ergebenen Möglichkeiten für die Suchtprävention vor. Pit Schlimpen, Leiter der Jugend- und Drogenberatung der Suchthilfe Aachen, be-richtet anschließend von seinen Erfahrungen in der Beratung von Jugendlichen. Was macht Cannabis für sie so attraktiv? Und welche Faktoren begünstigen eine Abhängigkeit? Abschließend stellt Dr. Gabriele Angenendt, stellvertretende Direktorin der salus klinik hürth, das Therapieprogramm ihrer stationären Einrichtung vor. Es richtet sich speziell an junge Cannabisabhängige. Neben therapeutischen Inhalten bedient es sich erlebnispädagogischen Elementen zur Nachreifung der durch den Drogenkonsum entstandenen Reifungsdefizite.

„Ausklinken und Abschalten: Cannabiskonsum – Normalfall in unserer Leistungsge-sellschaft?“
Mittwoch, 25. November 2015, von 13 bis 17 Uhr im S-Forum der Sparkasse Aachen, Kleinmaschierstr. 11-15, 52062 Aachen
Veranstalter: Suchthilfe Aachen, Telefon: 0241/41356128, www.suchthilfe-aachen.de, www.suchthilfe-aachen.de Kosten: 20 Euro (inklusive Tagungsverpflegung)
Kooperationspartner: Gesundheitsamt in der StädteRegion Aachen

 

Foto: Sharon Mccutcheon/ Unsplash