TV-Tipp: Zürich Junkietown

veröffentlicht am 27.10.2015

Wir haben letzte Woche beim Zappen eine interessante Dokumentation gesehen: Zürich Junkietown. Der Beitrag ist in der Mediathek noch anzuschauen.

Kurz zum Inhalt:
Zu Beginn der 1990er Jahre eskalierte in Zürich die Drogenszene. Platzspitz – eine Grünanlage mitten in der Stadt erlangte traurige Berühmtheit. Dort hielten sich in Spitzenzeiten 3000 Menschen auf, die dealten und Drogen konsumierten. Zahlreiche starben, Aids verbreitete sich rasant, es kam zu Gewalt. 1992 ließen die Behörden den Platz schließen, allerdings mit wenig Erfolg. Am stillgelegten Bahnhof letten bildete sich die Szene erneut. Der Bahnhof wurde zum Inbegriff von Gewalt und Elend. die Politik musste erkennen, dass weder Repression noch die Liberalisierung allein gegen die Sucht half. Auf Bundesebene entschied sich die Schweiz für ihre sogenannte Vier-Säulen-Drogenpolitik: Prävention, Repression, Schadensverminderung und Therapie. Dazu gehören Fixerstuben, die Abgabe von sauberen Spritzen und die Verschreibung von Methadon und Heroin an Schwerstsüchtige – ein Erfolgsmodell, dem das Schweizer Volk 2008 im neuen Betäubungsmittelgesetz zugestimmt hat und das nach anfänglicher Kritik von vielen Ländern übernommen wurde.

Wie geht es den ehemals Süchtigen heute? Die Filmemacher gehen auf Spurensuche: Wie kam es zu dieser unvergleichlichen Katastrophe, wieso mussten so viele Menschen sterben, und wie geht es den damals Betroffenen heute?

 

 

Foto: Sven Scheuermeier/ Unsplash