Glück wirkt suchtvorbeugend

veröffentlicht am 03.08.2015

Glück ist ein wichtiger suchtpräventiver Faktor. Dabei meine ich echtes Glück… und nicht das kurze, vorgetäuschte Gefühl, dass Drogen uns machen. Denn wer Glück erleben kann, wer sich glücklich schätzt und aus sich heraus zufrieden mit sich und seinem Leben ist, der wird Drogen nicht dauerhaft ausnutzen und missbrauchen.

Was ist denn überhaupt „Glück“?
Unter „Glück“ versteht die Positive Psychologie das subjektive Wohlbefinden. Darunter fällt das Gefühl, jetzt im Moment glücklich zu sein (emotionales Wohlbefinden), aber auch die generelle Zufriedenheit im Leben. Letzteres wird kognitives Wohlbefinden genannt und hängt ab von den Zielen und Ansprüchen, die man hat. Vereinfacht gesagt: Je näher meine Ist-Situation an meine Ziele (Soll-Zustand) heran kommt, desto glücklicher fühle ich mich.

Wo kommt das Glück her? Und wer kann glücklich sein?
Die Forschung sagt, dass 50 Prozent des Glückempfindens genetisch bedingt sind. 10 Prozent liegen an den äußeren Umständen wie z.B. Gesundheit, Einkommen oder Familienstand. Aber immerhin 40 Prozent hängen von der eigenen inneren Einstellung und der Haltung zum Leben ab. Ist für mich das Glas eher halb voll oder halb leer? Schaffe ich es optimistisch und zuversichtlich durch das Leben zu gehen, bin ich eher in der Lage, Glück zu empfinden. Die Positive Psychologie geht davon aus, dass diese innere Einstellung erlernbar und trainierbar ist. Allerdings reicht das Lesen darüber nicht aus, sondern diese Haltung kann und muss getan und geübt werden.

Will ich überhaupt glücklich sein?
Die ersten Fragen, die sich in dem Zusammenhang stellen, lauten daher:

  • Bin ich bereit, glücklich zu sein?
  • Bin ich bereit, meine Einstellung zum Glück zu reflektieren und einige – evtl. auch zunächst merkwürdig scheinende Dinge – auszuprobieren?
  • Bin ich bereit, mein gesamtes Glückspotential auszuschöpfen?
  • Oder regt sich da schon ein kleines „Ja…aber“ in mir? 🙂

Glücklich sein zu können hängt demnach – zumindest in einigen Bereichen – von der Entscheidung ab, ob ich grundsätzlich glücklich sein möchte. Und davon, mit welchem Blick ich durch das Leben gehe. Damit werden viele Probleme natürlich nicht lösbar Aber glückliche Menschen haben die Gabe, in jeder Erfahrung auch etwas Positives zu sehen und die Chancen, die darin liegen, zu entdecken.

Was fördert das Glück?
Als Glücksfaktoren gelten beispielsweise diese Faktoren. Die Liste ist aber sicherlich individuell erweiterbar und verfolgt nicht das Ziel, vollständig zu sein:

  • im Hier und Jetzt leben
  • Neugierde
  • Optimismus
  • Zuversicht („Am Ende wird alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht zu Ende.“ Oscar Wilde)
  • genießen können
  • positive Gefühle, Lebensfreude
  • Dankbarkeit; schätzen, was man ist und hat
  • abschließen und vergeben können
  • Hilfsbereitschaft; mit anderen Menschen teilen
  • Humor
  • gesund leben: Bewegung, Ernährung, Schlaf

Was hemmt das Glück?
Glückshemmer dagegen wirken folgende Faktoren:

  • immer zurück schauen in die Vergangenheit
  • Vergangenes nicht loslassen können
  • Wünsche/Träume für die Zukunft aufsparen
  • Neid; sich vergleichen mit anderen
  • sich vor anderen beweisen
  • Gier
  • Geiz
  • Sorgen, Zukunftsängste
  • zu konkrete/große Erwartungen

Glücksformel 3:1
Weil negative Gefühle meist stärker wirken als positive, gilt derjenige als glücklich, der im Schnitt 3-mal so viele positive wie negative Gefühle hat (emotionales Wohlbefinden). Häufig wandert unser Blick aber auf die negativen Dinge im Leben. Daher raten Psychologen, ganz gezielt nach den positiven Erfahrungen zu suchen und sich diese – sind sie auch noch so klein – bewusst zu machen. Dabei hilft z.B. ein Glückstagebuch oder das abendliche Ritual vor dem Schlafengehen, bei dem man sich für drei schöne Erlebnisse am Tag bedankt.

Wenn Sie Ihr Glückspotential erweitern möchten, dann verfolgen Sie unsere Serie bei Facebook und trainieren Sie glücklich zu sein. Wir wünschen viel Freude dabei.

Foto: Gila Hansen/ Pixelio