Kinofilm: PLATZSPITZBABY

Mia ist voller Hoffnung. Nun wird alles besser werden. Schon 32 Tage hat ihre Mutter Sandrine den Entzug durchgestanden, schon 32 Tage lang hat sie keine Drogen mehr genommen. Seitdem der Platzspitz, an dem sich die offene Drogenszene mitten in Zürich getroffen hatte, geräumt wurde, lebt das elfjährige Mädchen mit seiner Mutter in einer Wohnung in einem Vorort, weit weg von den anderen Abhängigen, die ihr einen Ausstieg zuvor immer unmöglich gemacht haben. Nur ihren Vater vermisst Mia sehr, seitdem sich ihre Eltern vor kurzem getrennt haben…

PLATZSPITZBABY erzählt konsequent aus der Perspektive der elfjährigen Mia. Nicht die Situation der Abhängigen steht damit im Mittelpunkt des auf wahren Begebenheiten beruhenden Dramas, sondern die derjenigen, die oft in Vergessenheit geraten sind: jene der Kinder, die mit drogenabhängigen Eltern
aufwachsen. Diese Begleitmaterialien konzentrieren sich vor allem darauf, das Thema Sucht über Mias Situation zu erschließen. Dabei wird insbesondere Mias Entwicklung im Laufe des Films beleuchtet, wie ihr Gefühlsleben visualisiert wird und wie sie mit der belastenden Lage umgeht.

Im Anschluss an den Film stehen unsere Mitarbeiter der Einrichtung „Feuervogel – Hilfen für Kinder aus suchtbelasteten Familien“ für Fragen und Gespräche zur Verfügung.

Hintergrund:
Ende der 1980er-Jahre wurde ein kleiner Park beim Zürcher Hauptbahnhof, direkt hinter dem Schweizer Landesmuseum, zum berühmt-berüchtigten Treffpunkt von Dealern und Drogensüchtigen: der Platzspitz. Täglich hielten sich bis zu 3000 Menschen beim Platzspitz auf, kauften und konsumierten Drogen und hausten auch dort. Und zwar unter schlimmsten Bedingungen. Das Elend der offenen Drogenszene, inmitten einer der reichsten Städte der Welt, rief auch im Ausland Fassungslosigkeit und Abscheu hervor. Aufgrund des immer größer werdenden Drucks durch Öffentlichkeit und Politik wurde der Platzspitz schließlich anfangs 1992 geräumt. Die offene Drogenszene und damit auch das Elend verlagerten sich darauf zum nahegelegenen ehemaligen Bahnhof Letten und in die umliegenden Wohnquartiere. Erst die Schließung des Lettens am 14. Februar 1995, verbunden mit einer neuen, national koordinierten Drogenpolitik, führte zu einer spürbaren Entspannung der Drogensituation in Zürich und zu einer Besserung der Lebensumstände der Süchtigen.

 

Datum

14.11.2021
Vorbei!

Uhrzeit

15:00 - 17:30

Veranstaltungsort

Apollo Kino & Bar
Pontstr. 141-149, 52062 Aachen

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