Beratung Glücksspiel- & Onlinesucht
Zocken, surfen, auf das Ergebnis beim Sport wetten, am Automaten spielen… – gelegentlich, öfter oder regelmäßig – nicht mehr aufhören können. Manchmal sind die Übergänge fließend. Aber: Nicht jeder, der spielt oder surft, ist abhängig. Trotzdem besteht für einige Menschen die Gefahr, die Kontrolle über Glücksspiel und/oder digitale Medien zu verlieren und abhängig zu werden.
Sucht wird dann zu einem lebensbestimmenden Faktor und sich auf wichtige Lebensbereiche ausdehnen: Die familiären Beziehungen werden gestört, die körperliche und seelische Gesundheit belastet, Schulden häufen sich an und/oder der Arbeitsplatz gefährdet.
In unseren Beratungsstellen werden Hilfesuchende und ihre Bezugspersonen ein Stück des Weges aus ihrer Abhängigkeit begleitet, bis sie ihr Leben wieder eigenständig bewältigen können. Wir beraten kostenlos Betroffene, die befürchten, eine Glücksspielsucht oder Onlinesucht zu entwickeln oder bereits abhängig sind. Wir hören zu, reflektieren gemeinsam, stellen Angebote vor und erarbeiten Wege, wie wir Sie unterstützen können.
In unseren Räumlichkeiten können Betroffene und Angehörige in vertraulicher Atmosphäre mit Fachleuten über ihre Situation und die Rolle des süchtigen Verhaltens in ihrem Leben sprechen. Die erste Kontaktaufnahme zur Suchtberatung erfolgt über unsere offenen Sprechstunden. Alle Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht und dem Zeugnisverweigerungsrecht.
Wir schreiben keine Wege vor, sondern orientieren uns an Ihren Zielen und Wünschen. Gemeinsam erarbeiten wir, welche Form der Unterstützung passt, um ein Glücksspiel-freies oder Medien-reduziertes Leben führen zu können.
Im Verlauf der Beratung besteht die Möglichkeit, an unserer Orientierungsgruppe teilzunehmen. Dort können Sie sich unter therapeutischer Leitung mit Gleichgesinnten austauschen, Informationen über pathologisches Glücksspiel oder Onlinesucht erlangen sowie Ihre eigene Situation und das Ausmaß des Verhaltens einschätzen lernen. Erste Veränderungen werden eingeleitet und Behandlungsschritte erarbeitet. Bei Bedarf vereinbaren wir je nach Anliegen weitere Beratungsgespräche im Einzelkontakt. Sollten Sie sich für eine längerfristige ambulante oder stationäre therapeutische Behandlung entscheiden, unterstützen wir Sie gerne, stellen Kontakt zum Kostenträger her und erstellen mit Ihnen den notwendigen Sozialbericht.
Das sagen andere
„Der Satz, den ich mir so oft gesagt habe, wenn ich spielen war, war: Ich muss mein Leben auf die Kette kriegen. Das war der Grund, zur Suchtberatung zu gehen.“ Spieler, 29 Jahre
„Die regelmäßigen Gespräche haben mir gerade am Anfang sehr geholfen, mein Online-Verhalten einzuschränken. Ich habe alle Spiele deinstalliert und schaue jetzt erst einmal, wie das klappt.“ Gamer, 24 Jahre
„Ich musste mir selbst helfen. Also ging ich zur Suchtberatung und beantragte die ambulante Therapie. Dort traf ich Gleichgesinnte, mit denen ich nun meinen Weg aus der Sucht suche. So langsam bekomme ich mein Leben wieder in den Griff, denn ich merke, es gibt auch etwas anderes im Leben außer dem Spielen.“ (Spieler, 43 Jahre)
Fragen und Antworten
Kostet die Beratung etwas?
Nein, die Beratung in unserer Beratungsstelle ist für Sie kostenlos. Im Rahmen der Beratung überlegen wir gemeinsam mit Ihnen, welcher Weg für Sie geeignet ist.
Haben Ihre Mitarbeiter Schweigepflicht?
Alle Mitarbeiter in unserer Beratungsstelle haben Schweigepflicht und dürfen sich ohne Ihr Einverständnis nicht gegenüber Dritten äußern. Als Ausnahme gilt eine Situation, in der Sie selbst- oder fremdgefährdend sind.
Darf ich mich auch als Angehörige an Sie wenden?
Ja, auch als Angehörige dürfen Sie sich gern an uns wenden. Am besten kommen Sie in eine unserer offenen Sprechstunden. Hier nehmen wir uns Zeit für Ihre Fragen und Sorgen.
Der Fachverband Glücksspielsucht e.V. hat mit Unterstützung des BKK Dachverbandes den Film „Gesicht zeigen“ zum Thema Glücksspielsucht und Selbsthilfe produziert.
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