Ambulante Therapie Illegale Drogen
Für manche Menschen ist eine Therapie in einer stationären Einrichtung hilfreich. In einem geschützten Rahmen können sie ihre Probleme aufarbeiten und üben, abstinent zu leben. Anderen wiederum macht es Angst, für eine längere Zeit von ihrem gewohnten Umfeld getrennt zu sein. Für diese Zielgruppe gibt es die Möglichkeit, auch ambulant in Aachen eine Therapie zu machen. Diese Maßnahme wird Ambulante Medizinische Rehabilitation Sucht – kurz ARS – genannt. Sie ist eine therapeutische Heilbehandlung für suchtmittelabhängige Menschen. Eine ARS kann statt einer stationären Therapie angeregt werden, aber auch eine anschließende Maßnahme sein, damit das abstinente Leben nach einem Klinikaufenthalt gelingt.
ARS – für wen?
Dieses Angebot ist für suchtmittelabhängige Menschen, die
- eine ambulante Maßnahme einer stationären bevorzugen
- auch nach der stationären Behandlung qualifizierte ambulante Hilfe suchen
- nach einer Entgiftung in ihrer Abstinenz unterstützt werden wollen
- eine Therapie nach § 35 BtmG – „Therapie statt Strafe“ – machen möchten
Ziele
Ziel der ARS ist eine dauerhafte Abstinenz – also ein Leben ohne Drogen. Damit einher geht die Verbesserung und Erhaltung des Leistungsvermögens im Erwerbsleben sowie die Wiedereingliederung in Ausbildung, Beruf und Arbeit. Der Betroffene lernt im Rahmen der ambulanten Therapie, Stress, Konflikte und Probleme auch ohne das Suchtmittel zu bestehen und zu lösen.
Die Bausteine
Die ARS beinhaltet verschiedene Bausteine:
- Einzel- und Gruppensitzungen
- Paargespräche
- Hilfestellung bei beruflicher Orientierung
- Unterstützung bei psychosozialen Problem
Vorteile auf einen Blick
Die Vorteile einer ambulanten Behandlung liegen auf der Hand: Der Betroffene kann weiterhin zu Hause leben und seinen gewohnten Alltag, zu dem auch Arbeit und Familie gehören, leben. Das, was während der ARS besprochen und gelernt wird, kann direkt im aktuellen sozialen Umfeld erprobt werden. Partner und Familienangehörige können in die Therapie mit einbezogen werden.
Das sagen andere
„Die ARS tut mir insgesamt gut. Ich lerne in der Gruppe Probleme vor anderen an zu sprechen, was ich in meiner Familie nie gelernt habe. Es hilft mir, die Meinung der Anderen zu hören. Die Gruppe gibt mir insgesamt viel und hilft mir, drogenfrei zu bleiben. Die Einzelsitzungen machen mir richtig Spaß, was ich nie gedacht hätte. Ich bekomme durch die Genogrammarbeit wichtige Erkenntnisse über mich und meine Familie. Durch das Anschauen meiner bisherigen Beziehungen habe ich zum Beispiel auch erkannt, welche Männertypen ich mir bisher ausgesucht habe und hoffe, beim nächsten Mann wird alles – zumindest etwas – anders.“ (28-jährige Amphetamin- und Heroinkonsumentin)
„Als ich das erste Mal in die Gruppe kam, hatte ich noch Panik und war mir nicht sicher, ob auch alles in der Gruppe bleiben würde, was gesagt wird. Ich hatte auch Schiss wegen meines Berufes, dass was nach außen dringen könnte. Mittlerweile bin ich mir hier sicherer. Ich finde es gut, dass ich hier so reden kann wie ich will und nicht so geschwollen reden muss“ .(36-jährige Cannabis-, Amphetamin und Kokainkonsumentin)
„Ich habe mich in der Gruppe immer sehr gut aufgehoben gefühlt.“ (29-jährige Alkohol- und Cannabiskonsumentin)
„Ich habe in der ARS nicht nur gelernt, wie ich drogenfrei bleibe, sondern ich bin selbstsicherer geworden. Dadurch habe ich einen neuen Freundeskreis gefunden. Ich kriege meine Kicks jetzt auch durch Sport und habe vor allem gelernt, nicht mehr so schnell hoch zu gehen, so aggressiv zu reagieren, wenn mir was nicht passt. Dadurch und durch die Drogen hab ich mir schon viele Schwierigkeiten (Schlägereien, Knast) in meinem Leben aufgehalst. Ich kann jetzt Frust besser ertragen und hab also meine – wie nennen die Therapeuten das? – „Impulskontrolle“ (grins) verbessert.“ (31-jähriger Kokainkonsument)
„Ich kann mich hier mit Menschen über Alltagsprobleme austauschen, die mich verstehen, weil sie die gleichen Probleme haben wie ich. Wir können gemeinsam nach Lösungen suchen, anstatt vor den Problemen wegzulaufen.“ (32-jähriger Kokainkonsument)
„Ich kann die Gruppe für mich nutzen, um anderen Menschen mein Befinden mitzuteilen. Meine Mitpatienten können mich verstehen, da sie dieselbe Problematik haben wie ich. So fühle ich mich nicht so allein gelassen. In Krisen ist die Gruppe gerne bereit, ihre Aufmerksamkeit meinem Thema zu widmen. Ich erhalte Rückmeldung, Hilfestellung und auch Lösungsvorschläge, die mich in meinem Alltag unterstützen.“ (22-jährige Heroin-, Kokain- und Amphetaminkonsumentin)
„Durch meine zweimonatige stationäre Therapie in der salus-klinik in Hürth und die anschließende einjährige Wei-terbehandlung in der Jugend- und Drogenberatung (Kombi- Behandlung) bin ich immer noch drogenfrei. Mein Selbstwertgefühl ist mittlerweile gut und ich habe gelernt, auch negative Gefühle wie Angst und Wut angemes-sener auszudrücken. Ich bin nicht mehr so rigide in Bezug auf meine Leistungsansprüche. In meiner Freizeit treffe ich mich mit nicht-konsumierenden Freunden, treibe ich mehr Sport und hänge am Wochenen-de nicht nur am PC wie früher. Ich füh-le mich ruhiger und kann auch besser allein sein.“ 22- jähriger Cannabisabhängiger mit proble-matischem PC-Konsum und früherer ADHS- Problematik
Fragen und Antworten
Was ist eine ambulante Therapie?
Für manche Menschen ist eine Therapie in einer stationären Einrichtung hilfreich. In einem geschützten Rahmen können sie Ihre Probleme aufarbeiten und üben, abstinent zu leben. Anderen wiederum macht es Angst, für eine längere Zeit von ihrem gewohnten Umfeld getrennt zu sein. Für diese Zielgruppe gibt es die Möglichkeit, auch ambulant in Aachen eine Therapie zu machen. Diese Maßnahme wird ambulante medizinische Rehabilitation Sucht – kurz ARS – genannt. Sie ist eine therapeutische Heilbehandlung im Rahmen medizinischer Rehabilitation für suchtmittelabhängige Menschen. Eine ARS kann statt einer stationären Therapie angeregt werden, aber auch eine anschließende Maßnahme sein, damit das abstinente Leben nach einem Klinikaufenthalt gelingt.
Wann kommt eine ambulante Therapie für mich in Frage?
Dieses Angebot ist für suchtmittelabhängige Menschen, die
- es schaffen, in ihrem Umfeld zu Hause abstinent zu bleiben
- die auf ein stützendes soziales Netzwerk zurückgreifen können
- auch nach der stationären Behandlung qualifizierte ambulante Hilfe suchen
- nach einer Entgiftung in ihrer Abstinenz unterstützt werden wollen
Wie kann ich eine ambulante Therapie beantragen?
Erste persönliche Voraussetzungen für eine Ambulante Therapie sind u.a. Suchtmittelfreiheit und eine stabile Wohnsituation. Bei Vorliegen der persönlichen Voraussetzungen bietet unsere Einrichtung Ihnen die Vermittlung in eine ambulante Therapie an. Wir helfen Ihnen beim Ausfüllen und Erstellen der notwendigen Unterlagen (Antrag, Sozialbericht u.a.) und begleiten Sie bis zum Beginn der Therapie. Besuchen Sie dafür bitte unsere Sprechstunden.
Was ist das Ziel einer ambulanten Therapie?
Ziel der ARS ist eine dauerhafte Abstinenz – also ein Leben ohne Drogen. Damit einher geht die Verbesserung und Erhaltung des Leistungsvermögens im Erwerbsleben sowie die Wiedereingliederung in Ausbildung, Beruf und Arbeit. Der Betroffene lernt im Rahmen der ambulanten Therapie Stress, Konflikte und Probleme auch ohne das Suchtmittel zu bestehen und zu lösen.