3…2…1…Go! – Raketenstart ins Digiversum
veröffentlicht am 26.06.2023
Schon vor Corona zeigten Studien, dass 20 Prozent der 7-Jährigen ein eigenes Smartphone besitzen und 75 Prozent der 4. Klässler regelmäßig das Internet nutzten. Die langen Lockdownphasen sorgten während der Pandemie dazu, dass das Medienverhalten von Kindern weiter gestiegen ist. Anlass genug für die Suchthilfe Aachen, das Projekt „Diginautis“ zur Prävention exzessiver Mediennutzung für Grundschulkinder zu entwickeln.
In jeder der fünf Diginautis-Einheiten brechen geschulte Lehrer oder Schulsozialarbeiter gemeinsam mit den Kindern zu einem Ausflug ins „Digiversum“ auf. „Beim Digiversum handelt es sich um die Welt der digitalen Medien, die die Kinder als kleine Forscher erkunden“, erklärt Victoria Pieper, Projektmitarbeiterin der Suchthilfe Aachen. „Jede Forschungsreise beinhaltet verschiedene Aufgaben, durch die die Kinder kompetenter im Umgang mit Medien werden.“ Welche Vor- und Nachteile bietet die digitale Welt? Welche Gefühle lösen Medien aus? Was hat Gruppendruck mit Medien zu tun? Was können wir tun, um gesund und verantwortungsvoll durch das Digiversum zu reisen? Welche Alternativen gibt es außerhalb der digitalen Welt, um Spaß zu haben und sich abzulenken? Am Ende jeder Einheit füllen die Kinder ihr Forschungstagebuch mit kleinen Schreib- und Malübungen aus und fassen so ihre Erkenntnisse zusammen. Die Inhalte regen dazu an, auch außerhalb der Schulzeit in der Familie über das Thema zu sprechen und gemeinsam Familienregeln zum gesunden Umgang mit Medien zu entwickeln.
„Das, was Kinder in digitalen Medien erleben, ist bunt und spannend. Durch das Storytelling mit Raketenstart, Forschungskittel für die Lehrkraft sowie Forscherausweise und -tagebuch für die Kinder versuchen wir bei Diginautis, eine ähnlich interessante Zeit in der echten Welt zu schaffen“, ergänzt Yvonne Michel, Leiterin der Fachstelle für Suchtprävention.
In Aachen wurden nun die ersten Multiplikatoren geschult, damit sie nach den Sommerferien eigenständig mit den von der Suchthilfe entwickelten Materialien und Methoden starten können. „Ich freue mich unheimlich auf das Projekt! Ich bin begeistert, wie fachlich fundiert, liebevoll und kindgerecht alles gestaltet ist,“ resümiert Vanessa Neumann, Schulsozialarbeiterin an der Katholischen Grundschule Verlautenheide.
