Jahresbericht der Suchthilfe Aachen 2017

veröffentlicht am 18.07.2018

Unsere verschiedenen Angebote zur Beratung und Behandlung von Betroffenen und deren Bezugspersonen, die niedrigschwellige Einrichtung Troddwar sowie die Veranstaltungen im Bereich der (betrieblichen) Suchtprävention wurden in 2017 durchgehend stabil nachgefragt. Wir waren in einigen Segmenten in der Lage, unser Angebotsspektrum punktuell zu erweitern.
Ein herzliches Dankeschön richten wir an unsere vielen Freunde und Förderer der Suchthilfe, die uns mit ihren großzügigen Privat- und Firmenspenden sowie mit Benefizaktionen wieder tatkräftig unterstützt haben. Nur so gelingt es uns Jahr um Jahr, vielfältige, den Bedarfen entsprechende und aktuelle Angebote zu entwickeln und aufrechtzuerhalten.

Beratung und Behandlung
1.464 Menschen mit einer Sucht- oder Drogenproblematik sowie 270 Bezugspersonen suchten 2017 mindestens eine der differenzierten Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten der Suchthilfe Aachen auf. In den Beratungsstellen (ohne Feuervogel und der medizinischen Ambulanz) gab es 2248 verschiedene Betreuungsprozesse.

Feuervogel – Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern
Im Jahr 2017 stellte ein wichtiges Ereignis für die Kinder und die Mitarbeitenden alles auf den Kopf: Der Feuervogel bezog im September neue Räumlichkeiten in der Monheimsallee 71. Diese bieten neben einem sehr geräumigen Gruppenraum, der bei Bedarf auch unterteilt werden kann zwei voneinander getrennte Büros, welche mehr Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden bieten. Dies ist insbesondere für eine weitere Erneuerung wichtig: Die neu entwickelten Feuervogel-Konzepte für die Einzelfallhilfen, Erziehungsbeistandschaft und Sozialpädagogische Familienhilfe sind Endes des Jahres von den Jugendämtern der Stadt Aachen bewilligt worden. Diese Unterstützungsangebote für Familien werden zukünftig – ebenso wie die soziale Gruppenarbeit – durch das HzE-Verfahren („Hilfe zur Erziehung“) von den Jugendämtern bewilligt und finanziert.
Wir konnten 2017 bis zu vier Gruppen für Kinder aus suchtbelasteten Familien anbieten, die jeweils wöchentlich stattfanden. Insgesamt wurden dabei 26 Kinder intensiv betreut bzw. 28 Betreuungen durchgeführt. Zusätzlich wurden deren Eltern b zw. Bezugspersonen im Rahmen der Erziehungsberatung durchgehend mit betreut.

Fachstelle für Suchtprävention
Unsere Fachstelle für Suchtprävention führte 202 Maßnahmen durch und erreichte damit 2.913 Personen. Davon waren 2.215 Endadressaten sowie 698 Multiplikatoren – schwerpunktmäßig aus Schule und Jugendhilfe. Es wurden 46 Maßnahmen zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt, um die Bevölkerung zu informieren, das Thema Sucht zu enttabuisieren und das Hilfesystem bekannt(er) zu machen.
Mit der Unterrichtsreihe „Check it!“ konnten beispielsweise 26 Klassen mit 644 Schü-lern aller Schulformen erreicht werden. Die Reichweite der Facebook-Seite „Checkit.NRW“ wurde stabilisiert. Regelmäßig (ca. zweimal pro Woche) posten hier Fachkräfte für Suchtprävention aus Aachen, Mülheim und Bochum Wissenswertes für Jugendliche zum Thema Sucht und Drogen.
Die Anfragen im Bereich der betrieblichen Suchtprävention waren weiterhin hoch. Es wurden 45 Maßnahmen durchgeführt – darunter Gesundheitstage, Workshops und Seminare sowohl für Mitarbeitende allgemein, Führungskräfte oder Auszubildende. In Impulsvorträgen wurden vor allem die Themen „Erkenntnisse der Glücksforschung auf die Gesundheit der Mitarbeitenden“ sowie „gesunder Umgang mit digitalen Medien“ abgefragt. Neu wurde das Thema „Resilienz“ angeboten.

Troddwar – Kontakt.Netzwerk.Niedrigschwellig.
Im Jahr 2017 nutzten im Durchschnitt 110 Besucher täglich das Kontaktcafé unserer Einrichtung Troddwar am Kaiserplatz. Die Einrichtung hatte in 2017 insgesamt an 244 Tagen geöffnet mit 744 Stunden Öffnungszeit. Die Klienten nahmen, neben der niedrigschwel-ligen Versorgung wie Essen (im Schnitt verkaufen wir 18 Mittagessen pro Tag), Duschen oder Spritzentausch, vor allem Kurzberatungen, lebenspraktische Hilfen, Psychosoziale Begleitung, das Frauencafé sowie Vermittlungen in weiterführende Hilfen in Anspruch.

Den gesamten Jahresbericht 2017  finden Sie hier als Download.