Neue Studiendaten zum Suchtmittelkonsum junger Menschen

veröffentlicht am 07.07.2020

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat kürzlich die neuen Ergebnisse der Repräsentativbefragung „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2019“ in veröffentlicht.

Demnach sind gerade die Zahlen beim Rauchen mehr als erfreulich: Der Anteil Jugendlicher zwischen 12 und 17 Jahren, die rauchen, ist mit 5,6 Prozent auf einem neuen, historisch niedrigen Stand – ebenso rauchen mit 21,2 Prozent der 18- bis 25-Jährigen so wenige wie nie zuvor seit Beginn der BZgA-Befragungsreihe. 85,1 Prozent der Jugendlichen geben an, in ihrem Leben noch nie geraucht zu haben. Die Nieraucherquote bei 18- bis 25-Jährigen ist mit 45,9 Prozent auf dem höchsten Stand seit Start der Befragung 1973. Die Entwicklung des Konsums von E-Produkten und Wasserpfeife/Shisha gilt es zu beobachten, auch wenn aktuell keine weiteren Konsumanstiege zu verzeichnen sind.

Besorgniserregend ist, dass nach wie vor insgesamt zu viele junge Menschen bis zum Alkoholrausch trinken. Denn das ist insbesondere im Jugendalter gefährlich. Noch nie in ihrem Leben Alkohol getrunken haben 36,9 Prozent der 12- bis 17-jährigen Befragten. Mindestens einmal in der Woche Alkohol trinken 9,5 Prozent der befragten 12- bis 17-Jährigen und 32,9 Prozent der 18- bis 25-Jährigen. Im Jahr 2004 lagen die Zahlen bei den 12- bis 17-Jährigen noch bei 21,2 Prozent und bei den 18- bis 25-Jährigen bei 43,6 Prozent. Rauschtrinken ist trotz langfristig rückläufiger Entwicklungen nach wie vor im Jugendalter weit verbreitet. Männliche Jugendliche und junge Erwachsene trinken sich häufiger in einen Rausch als weibliche. 16,4 Prozent der männlichen und 10,7 Prozent der weiblichen 12- bis 17-Jährigen geben an, dass sie sich in den letzten 30 Tagen mindestens einmal in einen Rausch getrunken haben. Dies geben bei den 18- bis 25-Jährigen 43,9 Prozent der Männer und 24,5 Prozent der Frauen an.

Beim Konsum von Cannabis ist erneut ein Anstieg zu beobachten. Das sehen wir mit Sorge. Cannabis ist die mit Abstand am meisten konsumierte illegale Substanz. Dies ist besonders bedenklich, da der Konsum im Jugendalter mit besonderen Risiken für den wachsenden Organismus verbunden ist. Die Lebenszeitprävalenz des Cannabiskonsums ist in den letzten Jahren gestiegen: 10,4 Prozent der 12- bis 17-Jährigen und 46,4 Prozent der 18- bis 25-Jährigen haben schon einmal Cannabis ausprobiert.

Die Zahl junger Erwachsener, die in ihrem Leben schon einmal andere illegale Suchtmittel konsumiert haben, ist weitaus niedriger: Sie liegt für Ecstasy bei 7,8 Prozent, für Amphetamine bei 6,8 Prozent, für psychoaktive Pflanzen bei 5,4 Prozent und für Kokain bei 4,7 Prozent. Bei der Substanz Crystal Meth geben 0,6 Prozent der 18- bis 25-Jährigen an, diese schon einmal in ihrem Leben konsumiert zu haben.

Die Studie steht zum Download unter: www.bzga.de/forschung/studien/abgeschlossene-studien/studien-ab-1997/suchtpraevention/ 
Ein Faktenblatt mit ausgewählten Ergebnissen der BZgA-Drogenaffinitätsstudie steht zum Download unter:www.bzga.de/presse/daten-und-fakten/suchtpraevention

Textquelle: Gemeinsame Pressemitteilung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vom 01.07.2020; Bildquelle: Photo by Eliott Reyna on Unsplash