Substanzabhängigkeit erhöht Risiko für COVID-19

veröffentlicht am 09.11.2020

Im aktuellen drugcom-Newsletter wird aufgezeigt, dass Menschen mit einer Abhängigkeit von Alkohol, Tabak, Opioiden oder Kokain häufiger an COVID-19 erkranken und eher schwere Verläufe haben.

„Den Analysen zufolge haben Menschen mit einer Substanzabhängigkeit ein 8,7-fach höheres Risiko für COVID-19 als Personen, die nicht substanzabhängig sind. Bei der Berechnung wurden das Alter, das Geschlecht, die ethnische Herkunft sowie die Art der Krankenversicherung mitberücksichtigt.

Personen mit einer Opioidabhängigkeit sind den Ergebnissen zufolge am stärksten gefährdet. Wer abhängig ist von  Heroin oder anderen Opioden hat ein 10,2-fach erhöhtes Risiko für COVID-19. Volkow und ihr Team weisen darauf hin, dass sich Opioide dämpfend auf den Organismus auswirken und auch die Atmung verlangsamt. Da die Lungenerkrankung COVID-19 ebenfalls zu Atemproblemen führt, erhöht die Kombination beider Erkrankungen das Risiko für einen Atemstillstand.

Das erhöhte COVID-19-Risiko beschränkt sich jedoch nicht nur auf Opioide. Bei einer Abhängigkeit von Tabak ist das COVID-19-Risiko um das 8,2-fache erhöht, bei Alkoholabhängigkeit um das 7,8-fache und bei einer Kokainabhängigkeit um das 5,3-fache.

Volkow und ihr Team erläutern, dass Patientinnen und Patienten mit einer Substanzabhängigkeit häufig noch andere Erkrankungen haben. So litten Personen mit einer Substanzabhängigkeit häufiger unter Asthma, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), einer chronischen Erkrankung der Leber oder der Niere, Diabetes, Krebs, HIV, Übergewicht oder Herz-Kreislauferkrankungen. Diese Erkrankungen hätten sehr wahrscheinlich bedeutsam zum erhöhten Risiko für COVID-19 beigetragen.

Substanzabhängige Menschen, die an COVID-19 erkranken, haben laut den Analysen von Volkow und ihrem Team auch häufiger schwere Krankheitsverläufe. Unter allen untersuchten Personen mit COVID-19 starben 6,6 Prozent. Von den Patientinnen und Patienten mit einer zusätzlichen Substanzabhängigkeit starben hingegen 9,6 Prozent.“

Quelle: Drugcom-Newsletter vom 30.10.2020

 

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