Hilfesystem in Zeiten von Corona

veröffentlicht am 18.03.2020

Nicht nur das alltägliche Leben steht in Zeiten von Corona kopf, auch das Hilfesystem ist maßgeblich betroffen. Um die Infektionskette zu unterbrechen und gerade vorerkrankte oder ältere Menschen zu schützen, reduzieren wir den persönlichen Kontakt auf ein Minimum. Gleichzeitig stehen wir Ratsuchenden weiterhin – vermehrt telefonisch oder per E-Mail-Beratung – zur Verfügung. Gerade werden auch Möglichkeiten der Videokonferenz ausgelotet. Unseren Gruppenmitglieder haben wir die ersten Impulse und Arbeitsblätter nach Hause gemailt, um den Kontakt nicht abbrechen zu lassen. In Krisenfällen stehen wir selbstverständlich auch weiterhin unter strikter Einhaltung der Hygieneregeln für persönliche Kontakte zur Verfügung.

Letztlich bedeutet diese Zeit für uns, kreativer zu denken und Möglichkeiten zu finden, hilfreich zur Seite zu stehen. Daher möchten wir Sie hier über einige Angebote und wichtige Hotlines informieren, die in Notfällen vielleicht hilfreich für Sie und Ihre Liebsten sein können:

Quit the shit

Quit the Shit ist ein Informations- und Beratungsservice speziell für Cannabiskonsumentinnen und -konsumenten, die professionelle Hilfe suchen und ihren Konsum reduzieren oder verändern möchten. Kernstück von Quit the Shit ist ein Konsum-Tagebuch, das über einen Zeitraum von vier Wochen geführt wird. Das Team von Quit the Shit (ein Angebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) bietet eine individuelle Begleitung per E-Mail an. Die Teilnahme ist kostenlos und anonym.

Online-Beratung von Caritas Deutschland

Caritas Deutschland bietet eine kostenlose, anonyme Online-Beratung zu vielen Themen an, z.B. allgemeine Sozialberatung, HIV, Leben im Alter, Schuldnerberatung, Schwangerschaft, Straffälligkeit, Suizidprävention, Übergang von Schule in Beruf etc.

Hotlines und Notfallnummern

Wir alle sind momentan aufgerufen, unsere sozialen Kontakte auf ein Minimum zu beschränken. Doch gerade für Suchtkranke oder Menschen mit psychischen Belastungen können das Alleinsein und die Umstände der aktuellen Situation besonders schwer sein und Symptome wie Angst, Verunsicherung und Panik hervorrufen. Das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit hat daher folgende Notfallnummern zusammengestellt:

TelefonSeelsorge: 0800 111 0 111 / 0800 111 0 222 | Kostenfrei rund um die Uhr | Telefonberatung, E-Mail-Beratung, Chatberatung, durch ausgebildete Helfer*innen | www.telefonseelsorge.de
Seelefon: 0228 71 00 24 24 (14ct/min aus dem dt. Festnetz) | Mo-Do 10:00-12:00 Uhr & 14:00-20:00 Uhr / Fr 10:00-12.00 Uhr & 14:00-18:00 Uhr | E-Mail-Beratung unter seelefon@psychiatrie.de | Bundesweite Information und Hilfe für Betroffene und Angehörige des Bundesverbands der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e.V. | www.bapk.de
Info-Telefon Depression: 0800 33 44 533 | Mo, Di, Do 13:00-17:00 Uhr / Mi, Fr 08:30-12:30 Uhr | Informationen zur Erkrankung Depression für Betroffene, Angehörige, Experten und Interessierte der Deutschen Depressionshilfe | www.deutsche-depressionshilfe.de
U25 Deutschland | E-Mail-Beratung für Jugendliche bei Krisen und Suizidgedanken | www.u25-deutschland.de
Jugend Notmail |Anonyme und kostenlose Onlineberatung für Jugendliche unter 19 Jahren | www.jugendnotmail.de
Kinder- u. Jugendtelefon (Nummer gegen Kummer): 0800 111 0 333 | Mo-Sa 14:00-20:00 Uhr
Elterntelefon (Nummer gegen Kummer): 0800 1110550 | Mo-Sa 14:00-20:00 Uhr
Hilfetelefon Sexueller Missbrauch: 0800 22 55 530 | Mo, Mi, Fr 09:00-14:00 Uhr / Di, Do 15:00-20.00 Uhr | E-Mail-Beratung unter beratung@hilfetelefon-missbrauch.de
Hilfe-Telefon Gewalt gegen Frauen: 08000 116 016 | Kostenfrei rund um die Uhr | Telefonberatung, Chatberatung, Onlineberatung, Betroffene aller Nationalitäten und Sprachen | www.hilfetelefon.de

Beschäftigung für Kinder

Unsere Einrichtung „Feuervogel – Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern“ stellt über ihre Social Media Kanäle regelmäßig Ideen und Impulse zur Beschäftigung von Kindern für die schulfreie Zeit zu Hause zusammen. Hierzu gehören z.B. kinderleichte Erklärvideos zu Corona, Bastelideen, Lernplattformen, virtuelle Museumsrundgänge, Fernsehprogramme etc.

Hilfsngebote für Glücksspielsüchtige

Unter https://www.check-dein-spiel.de/hilfe/online-beratung/ gibt es die Möglichkeit, an einem vierwöchigen Online-Beratungs-Angebot teilzunehmen. Dieses besteht zu einem großen Teil daraus, ein „Spielertagebuch“ zu führen, in dem Gedanken ans Spielen und die Umgehensweise damit festgehalten werden. Wer teilnimmt, erhält einmal pro Woche ein Feedback einer Beraterin/eines Beraters über das, was eingetragen wurde. Das Angebot ist kostenfrei.
Das Glücksspielsuchtforum unter https://www.forum-gluecksspielsucht.de: Hier gibt es ebenfalls die Möglichkeit eines Tagebuchs. Das Forum soll jedoch hauptsächlich dazu dienen, mit anderen Betroffenen und Fachleuten die Fragen, die einen gerade beschäftigen, digital und anonym zu erörtern.
Der Verein „Anonyme Spieler“, eine Selbsthilfegemeinschaft, bietet in der aktuellen Situation Telefonmeetings an: https://www.anonyme-spieler.org/aktuelle-termine