Neues DHS-Jahrbuch veröffentlicht

veröffentlicht am 18.04.2019

Das aktuelle Jahrbuch Sucht der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) wurde veröffentlicht. Lesen Sie hier einige Zahlen und Fakten dazu:

Alkohol:

  • Nach den jüngsten Berechnungen für 2017 trank jeder Erwachsene hierzulande rund 131 Liter Alkoholika. Das entsprach rund einer Badewanne voller alkoholischer Getränke.
  • Im Vergleich zu 2016 haben die Menschen in Deutschland 2017 zwar zwei Prozent weniger Alkohol getrunken, doch im europäischen Vergleich bleibt die Bundesrepublik  ein Hochkonsumland.
  • 7,8 Millionen Bundesbürger zwischen 18 und 64 Jahren sind Risikotrinker.
  • Rund 21.700 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren kamen 2017 mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. In dem Jahr standen bei 231.300 Straftaten die mutmaßlichen Täter unter Alkoholeinfluss – das waren fast 11 Prozent aller Tatverdächtigen. Suchtforscher fordern weniger Werbung für Alkohol, höhere Preise und einen Verkauf erst ab 18 Jahren.

Tabak:

  • Weiterhin raucht rund ein Drittel der Bundesbürger. Der Konsum von Zigaretten ist von 2017 auf 2018 lediglich um knapp zwei Prozent gesunken.
  • Dafür stieg der Verkauf von Zigarren und Zigarillos um 6,5 Prozent, beim Pfeifentabak und Feinschnitt waren es fast drei Prozent. Dabei geht es sowohl um klassischen Pfeifentabak als auch um Tabak für Shisha-Pfeifen.
  •  Fast 13,5 Prozent aller Todesfälle haben nach Angaben der Suchtforscher mit den Folgen des Rauchens zu tun.

Medikamente:

  • 1,2 bis 1,5 Millionen Menschen sind abhängig von Beruhigungs- und Schlafmitteln, darunter vor allem Ältere und Frauen.
  • Weitere 300.000 bis 400.000 Menschen gelten als abhängig von weiteren Arzneimitteln.

Illegale Drogen:

  • Die am häufigsten konsumierte verbotene Droge bleibt bei Jugendlichen und Erwachsenen Cannabis.
  • 2017 wurden rund 7731 Kilogramm Marihuana sichergestellt, das waren laut dem Jahrbuch fast 30 Prozent mehr als im Vorjahr.
  • Im vergangenen Jahr starben bundesweit 1276 Menschen am Konsum illegaler Drogen.

Glücksspiel:

  • Auffällig sind die steigenden Umsätze auf dem legalen deutschen Glücksspielmarkt – trotz restriktiverer Gesetze. 2017 wurde laut dem Jahrbuch ein Umsatz von 46,3 Milliarden Euro erzielt. Das waren rund 10 Millionen Euro mehr als fünf Jahre zuvor. Die größten Geldbringer waren 2017  Spielautomaten mit einem Anteil von rund 58 Prozent am Gesamtmarkt.
  • Rund 180.000 Menschen in Deutschland gelten als spielsüchtig, weitere 326.000 haben laut Jahrbuch ein Problem mit ihrem Spielverhalten.
Foto: ThorstenF/ Pixabay