10. Herbstfortbildung: Migration – Trauma – Sucht

veröffentlicht am 29.11.2017

Unter den Flüchtlingen, die in den zurückliegenden Jahren Deutschland erreicht haben, findet sich eine nennenswerte Gruppe von Menschen mit

  • riskantem,
  • schädlichem oder
  • abhängigem Konsummuster von psychoaktiven Substanzen.

Dies betrifft nach unserer Beobachtung sämtliche gebräuchliche legale wie illegale Substanzen. Die Gründe hierfür sind sehr verschieden: So neigen einige Flüchtlinge vielleicht zu einem problematischen Gebrauch von Alkohol, weil sie aus kulturellen und/oder religiösen Gründen den Um-gang mit dieser Substanz nicht gelernt haben und mit dem leichten Zugang zum Alkohol nicht umgehen können. Gerade Flüchtlinge aus Vorder- und Mittelasien, stammen vielfach aus Herkunftsländern, in denen der Opioidgebrauch kulturell akzeptiert oder toleriert ist. So erhalten in Afghanistan die Menschen nicht selten bereits im Säuglings- oder Kleinkindalter mit Opium gegen Durchfall und Husten. Auch im Iran wird traditionell bei Schmerzen oder als Einschlafhilfe Opium konsumiert. Andere haben den Konsum von Amphetaminen und anderen Stimulanzien als aufputschende Kriegsdrogen in regulären oder irregulären militärischen Verbänden kennengelernt.
Aus den großen deutschen Städten und Ballungsregionen – wie Köln, Frankfurt, Hamburg und Berlin – erkennt man schon jetzt eine Zunahme von Anfragen zur Beratung und Behandlung von Flüchtlingen mit Substanzstörungen unterschiedlicher Art und Ausprägung. Exakte Zahlen liegen jedoch noch nicht vor. Diese Städte sind uns meist etwas voraus, sodass sich hieraus aber vielleicht schon jetzt die für uns zu erwartenden Herausforderungen ableiten lassen. Diesen wollten wir uns mit der diesjährigen Herbstfortbildung unter dem „Sicherheit finden: Migration – Trauma – Sucht; Eine Herausforderung (nicht nur) für die Suchthilfe“ widmen.

In diesem Blogbeitrag stellen wir Ihnen alle Vorträge, die Tagungsmappe, weitere Informationen sowie Bilder zur Veranstaltung zur Verfügung.