Komatrinken: Gehirn braucht Pause

veröffentlicht am 30.12.2014

Gerade Jugendliche testen ihre Grenzen… und übertreten diese dabei auch gelegentlich. Die negativen Erlebnisse eines Partyabends wie peinliche Erlebnisse oder einen Kater sind meist schnell überwunden, doch einer aktuellen Studie zu Folge braucht das Gehirn mehr als vier Wochen Erholung. Bei Jugendlichen, die sich häufig betrinken, reicht selbst eine vierwöchige Abstinenz noch nicht vollständig zur Regeneration aus.

„Ein US-amerikanisches Forschungsteam hat sich diese Frage gestellt und 65 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 16 und 18 Jahren zu umfangreichen Hirnleistungstest eingeladen. Eineinhalb Stunden lang mussten die Schülerinnen und Schüler Zahlenreihen und Wortlisten auswendig lernen, komplexe Figuren aus dem Gedächtnis nachzeichnen oder ihre Flexibilität im Denken unter Beweis stellen. Nach zwei Wochen folgte ein zweiter und nach vier Wochen ein dritter Testdurchlauf.

Vier Wochen Abstinenz
Zuvor wurden die Teilnehmenden in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe Jugendlicher betrieb regelmäßig Rauschtrinken, also mindestens einmal pro Monat, und hatte bislang schon mindestens 50 Rauscherfahrungen. Die andere Gruppe lebte überwiegend abstinent. Ein Vergleich der Schulleistungen stellte sicher, dass beide Gruppen in etwa das gleiche Leistungsniveau aufwiesen.

Das Forschungsteam wollte herausfinden, wie sich die kognitiven Leistungen innerhalb von vier Wochen verändern, wenn die Jugendlichen aus der Gruppe der Rauschtrinker auf jeglichen Alkoholkonsum verzichten. Mit Hilfe regelmäßiger Urinkontrollen wurde sichergestellt, dass beim Alkoholverzicht nicht geschummelt wurde.

Bis zu 10 Prozent schlechtere Leistungen
Die Ergebnisse waren eindeutig: In fast allen Tests schnitten die Jugendlichen Rauschtrinker schlechter ab, als die Vergleichsgruppe. Zwar konnten sie ihre Leistungen innerhalb des vierwöchigen Testzeitraums verbessern, jedoch hatten sie bis zum Schluss nicht das Niveau der abstinenten Jugendlichen erreicht. Im Schnitt waren ihre Leistungen 5 bis 10 Prozent schlechter.

Die Untersuchung zeigte somit auf, dass sich das Gehirn von Jugendlichen, die sich regelmäßig betrinken, auch nach 4 Wochen Abstinenz noch nicht vollständig von den schädlichen Auswirkungen des Alkoholkonsums erholt. Viele der getesteten kognitiven Fähigkeiten würden nach Meinung des Forschungsteams auch im Alltag benötigt. Da Jugendliche meist noch zur Schule gehen, ist somit nicht auszuschließen, dass sich der schädliche Einfluss des Alkohols auch auf ihre Schulleistungen niederschlägt.“

Quelle: www.drugcom.de

Foto: ThorstenF/ Pixabay